Jugendfußball

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Wie mache ich als Verein das Traineramt attraktiv?

So wichtig ist das Onboarding für Trainer*innen

Viele Vereine klagen, dass sie keine Trainer*innen für ihre Kinder- und Jugendmannschaften finden. Im Kinderfußball sind es oftmals Eltern, die den Job übernehmen – mit oder ohne Trainerschein. Auch hier spielt das Ehrenamt eine große Rolle. Denn Trainer*innen bekommen im Amateurfußball in der Regel kaum bis gar keine Bezahlung. Wenn sie Glück haben, gibt es eine Aufwandsentschädigung, Spritgeld o. ä. oder sie werden als Mini-Job geführt.

Dazu kommen abhängig von Mannschaft und Anzahl der Trainingstage mit Spiel am Wochenende schnell mal 15-20 Stunden zusammen, die sie in den Fußball stecken – neben dem eigentlichen Job, Studium, Ausbildung und Leben versteht sich.

Da braucht es schon viel Leidenschaft, um als Trainer*in tätig zu sein. Wie im Berufsleben gilt auch hier, dass das von alleine, „einfach so“ nicht läuft. Da muss sich schon der Verein engagieren, um mit der richtigen Ansprache, dem Onboarding und einer wertschätzenden Zusammenarbeit Trainer*innen nachhaltig an sich zu binden.

Das klingt jetzt nach mehr, als es letztendlich ist. Bereits mit kleinen Veränderungen ist ein Eingliederungsprozess, der von Dauer ist, möglich. Deshalb möchte ich dir zeigen, wie ein erfolgreiches Onboarding aussehen kann und welche Vorteile es dir bietet.

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Machen statt Meckern

Wie Eigeninitiative der Schlüssel für Veränderungen ist

 

Ich weiß, es ist eine provokante Aussage und ich möchte dir gerne erklären, was ich damit meine. In den letzten Monaten merke ich stärker als je zuvor die Not, in der viele Amateurvereine stecken. Egal, ob es in einem Gespräch, in einem Vortrag, einem Workshop oder einem Post auf Social Media ist. Viele Vereine sind mit ihren Kapazitäten am Rande ihrer Kräfte. Sie finden kaum noch Trainer*innen, fühlen sich durch vielfältige soziale und gesellschaftliche Herausforderungen überfordert und wissen nicht, wie sie Eltern fürs Ehrenamt gewinnen können.

Da liegt es nahe, diese Missstände immer wieder zu betonen und Abhilfe von höherer Stelle zu fordern.

Doch was ist, wenn die nicht eintritt? Weiter klagen? Weiter warten? Es so hinnehmen, wie es ist?

Hier hast du zwei Möglichkeiten:

Es bleibt alles so, wie es ist.

Du gehst in die Veränderung.

Ich möchte bereits jetzt betonen, dass es einige Situationen gibt, die du nicht oder nicht alleine verändern kannst. Doch ich möchte dich ermutigen, dir die Umstände anzuschauen, für die du verantwortlich bist. Denn ich bin davon überzeugt, dass jeder Verein über Strukturen und Potenziale verfügt, selbst aktiv zu werden und dadurch erste und kleine Veränderungen zu bewirken.

Wie diese Hilfe zur Selbsthilfe aussehen kann, zeige ich dir in diesem Blogartikel. Ich gebe dir Impulse, die dich befähigen, selbst ins Tun zu kommen, damit du nicht (nur) auf die Hilfe von außen angewiesen bist. Dabei findest du heraus, wo du als erstes ansetzen und eigene Handlungsoptionen selbstwirksam umsetzen kannst.

Da mein Tätigkeitsschwerpunkt die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Verein/Trainer*innen ist, möchte ich das Ehrenamt in den Fokus stellen. Denn ohne das geht es in weiten Teilen unserer Gesellschaft nicht und auch im Fußball könnte der Amateurfußball den Betrieb einstellen, gäbe es nicht die zahlreichen Ehrenamtlichen. Derzeit sind es ca. 1,7 Millionen in rund 24.500 Vereinen. Um deren unbezahlbaren Einsatz zu würdigen, vergibt der DFB zusammen mit den Landesverbänden jährlich verschiedene Auszeichnungen. 

 

Ist es das, was der Fußball braucht?

Den Ehrenamtlichen eine Sichtbarkeit zu geben und ihnen dadurch auch Wertschätzung entgegenzubringen, ist wichtig, erreicht jedoch nur einen kleinen Teil.

Obwohl wir wissen, dass es zukunftsfähige Konzepte und Strukturen braucht und finanzielle Unterstützungen, will der Fußball überleben, kommen Veränderungen nicht wirklich in Gang, um alle zu erreichen.

In meiner Arbeit lege ich gerne den Blick auf Selbstwirksamkeit und Eigenermächtigung, d.h. ich möchte dich ermutigen, in deinem Wirkungskreis Eigeninitiative zu ergreifen und nicht darauf zu warten, bis von „oben“ etwas kommt. Die nachfolgenden Impulse sollen dir Handlungsoptionen eröffnen, die du individuell für deinen Verein umsetzen kannst. 

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Mein wichtigstes Fuck up und was du daraus für deine Elternarbeit lernen kannst

Ohne die vielen Stolpersteine würde ich heute nicht das machen, was ich tue!

Vor genau 7 Jahren habe ich meinen ersten Impulsvortrag in einer Fußballschule gehalten. Die Zielgruppe waren Eltern, die für die Herbstferien ein Fußballcamp für ihr Kind gebucht hatten. Die Idee war, dass ich einen 30-minütigen Impuls gebe, wenn sie ihr Kind am Sonntagnachmittag abgeben. Soweit so gut. Ich habe mich gefühlt wochenlang vorbereitet. Eine PowerPoint erstellt, in der erklärt habe, was Fußball fürs Kind und die Eltern bedeutet, wie eine optimale Unterstützung aussehen kann, habe Tipps erteilt, Fotos und Videos herausgesucht, um alles anschaulich zu machen

… Und bin kläglich gescheitert. Der Vortrag ist komplett in die Hose gegangen. Mein wichtigstes, aber auch schmerzlichstes Fuck up. Das Video aus der PowerPoint wollte nicht starten, viele Eltern haben mich verständnislos angeschaut, wollten lieber schnell nach Hause als mir zuzuhören und ich fühlte mich sehr verloren.

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Von Ted Lasso lernen: Wie du als Trainer*in in der Elternarbeit punkten kannst!

So wirst du mit den Spielereltern zu einem starken Team

 

Hin und wieder bin ich von Fernsehserien so fasziniert, dass ich sie in einem Rutsch „wegschaue“. Während meiner Sommerpause war das TED LASSO. Eigentlich nur, weil meine Freundin Asita und ihr Mann sie schon zum 2. Mal schauen. Irgendwie dachte ich, dass das doch einen Grund haben muss. Und den gibt es auch. Die Serie ist großartig! Herausragende Schauspieler*innen und tolle Geschichten mit viel Herz und Humor.

Wenn du die Serie nicht kennst, hier eine kleine Zusammenfassung:

Ted Lasso ist ein amerikanischer Football-Trainer, der unerwartet zum Trainer eines englischen Fußballvereins wird. Denn die Eigentümerin des Clubs hat den Verein bei der Scheidung von ihrem Ex-Mann bekommen und sie hat nur ein Ziel: Weil ihr Ex so an dem Club hängt, will sie den Verein mit Ted, der keine Ahnung vom Fußball hat, vor die Wand fahren. 

Ich spoiler jetzt nicht und werde nicht verraten, ob es ihr gelingt. Schau dir die drei Staffeln einfach selbst an, es lohnt sich. Wirklich! Nach der letzten Folge hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass „meine Freunde“ weg sind. Denn Ted schafft es, sich durch seine sympathische und offene Art Unterstützung in jeglicher Weise zu besorgen und nicht als Einzelkämpfer durch die Fußballwelt zu ziehen, sondern mit tollen Menschen an seiner Seite.

Beim Schauen habe ich einige Parallelen entdeckt, die mich an das Verhältnis zwischen Trainer*in und Eltern erinnert haben. Denn die Situation, dass jemand in ein System hineinkommt, in dem er/sie sich nicht auskennt, ist im Kinder- und Jugendfußball ganz normal. Vielen Eltern geht es wie Ted. Sie steigen mit ihrem Kind in die Fußballwelt und wissen wenig bis gar nichts über den Sport. Ted hat ein paar Strategien entwickelt, die Vereine und Trainer*innen sich in der Elternarbeit zunutze machen können.

In diesem Blogartikel zeige ich dir anhand von Ted Strategien, die du teils auch in deiner Arbeit anwenden kannst. Und vielleicht mache ich dir auch Lust auf die Serie (wenn du sie noch nicht geschaut hast, immerhin ist sie schon 3 Jahre alt :-))

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Von Anfang an stark: Wie Elternarbeit den Verein nachhaltig unterstützt!

Versteh die Zusammenarbeit mit den Eltern als Chance und nicht als Problem

Kennst du dieses Sprichwort?  Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Einerseits steckt dahinter, dass man früh anfangen soll Dinge zu erlernen und nur in jungen Jahren lernen kann.

Auf der anderen Seite impliziert es, dass Lernen im höheren Alter nicht mehr möglich ist. Was natürlich grundlegend falsch ist. Lernen ist auch dann möglich, wenn man älter ist. Dann fällt es vielleicht nicht ganz so leicht oder aber je nach Kontext auch gerade leichter, weil man auf Altes zurückgreifen kann. Bewiesen ist jedoch, je früher ich etwas erlerne, desto leichter kann das Lernen fallen.

Untersuchungen haben ergeben, dass Sprachen beispielsweise leichter im Kindesalter als im Erwachsenenalter erlernt werden. Das hängt damit zusammen, dass Kinder neues Wissen aufnehmen, wie ein Schwamm und Neuem gegenüber aufgeschlossener sind. Ist das auch noch positiv mit viel Spaß verknüpft, dann geht es fast wie von allein. Gerade bei neuen Dingen ist es m. E. unabhängig des Alters, zusätzlich wichtig, von Anfang an alle nötigen Informationen und Lernhilfen an die Hand zu bekommen.

Genauso ist es mit der Elternarbeit im Kinder- und Jugendfußball.

Je früher und transparenter der Verein Eltern über das Hobby ihres Kindes aufklärt und vermittelt, welche Erwartungen sie an die Zusammenarbeit mit den Eltern haben, desto entspannter und effizienter können sie gemeinsam optimale Voraussetzungen für die Spieler*innen schaffen.

In diesem Blogartikel werden wir uns genauer anschauen, warum es sinnvoll ist, sich mit Elternarbeit frühzeitig zu beschäftigen und wie du Eltern unterstützend für deine Arbeit gewinnen kannst.

Dazu habe ich dir ein paar Impulse mitgebracht. Read More

Elternvertreter*innen entlasten das Trainerteam

Warum jede Mannschaft sie braucht – und wie es funktioniert!

In der Grundschule unserer Tochter und in der weiterführenden Schule unseres Sohnes war ich Elternvertreterin. Immer zusammen mit einem netten Vater oder einer netten Mutter. Ich habe das insgesamt 10 Jahre gemacht und wir waren die Schnittstelle zwischen den Eltern und den (Klassen-)Lehrer*innen. Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen haben wir dazu beigetragen, dass das Verhältnis zwischen Lehrer*in und Elternschaft in den unterschiedlichen Jahrgängen größtenteils wertschätzend und entspannt war. 

Wir waren dazu in einem regelmäßigen Austausch mit den Lehrkräften und haben Informationen, die für die Eltern wichtig waren, weitergeleitet. Unsere Aufgaben waren überschaubar und da wir zu zweit waren, konnten wir sie uns ebenso wie Termine gut aufteilen.

Wir haben gleichzeitig Fragen und Vorschläge der Eltern an die jeweilige Klassenlehrer*in herangetragen, die je nach Thema umgesetzt wurden. Waren sie klassenübergreifend dann auch über den Elternbeirat, dem ich automatisch angehörte, an die Schulleitung.

Als verlängerter Arm der Elternschaft hatten wir alle das Gefühl, wir schauen gemeinsam – Eltern, Lehrer*innen, Schule – auf das Wohl unserer Kinder.

Natürlich war das nicht der „rosarote Ponyhof“ und ich, wie auch andere Eltern standen/stehen vielen Vorgaben innerhalb des Schulsystems kritisch gegenüber. Doch waren wir befähigt, diesen kleinen Kosmos mitzugestalten, Entscheidungen zu treffen und Veränderungen herbeizuführen, was uns in unserer Handlungsfähigkeit bestärkt hat. Gleichzeitig hatten wir in unserem Gegenüber Lehrer*innen, die Lust auf uns und die Zusammenarbeit hatten. 

Immer mehr Vereine und Nachwuchsleistungszentren etablieren in ihren Mannschaften Elternvertreter/Elternsprecher. Eben um eine(n) Vermittler*in zwischen Eltern und Trainerteam zu haben.

In meinem Beitrag erkläre ich dir, wie auch du Elternvertreter einführen kannst, warum es sinnvoll ist ein Elternvertreter*innen-Team zu benennen und wie wichtig auch hier Klarheit und Information für die erfolgreiche Umsetzung sind.

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Warum Wertschätzung so wichtig ist!

5 einfache Gesten, die eine große Wirkung haben

Wie wichtig sie für uns ist, merken wir immer dann, wenn wir sie nicht bekommen. Die Rede ist von Wertschätzung.

Der Azubi, der nach bestandener Prüfung kein anerkennendes Wort von seinem Ausbilder hört. 

Der Mitarbeiter, der zum Ende seiner Berufstätigkeit ein standardisiertes Dankesschreiben erhält. 

Trainer*innen, die neben Job und Familie viel Zeit und Energie in den Jugendfußball stecken und am Wochenende oftmals mit unzufriedenen Eltern konfrontiert werden.

Die Pflegekraft, die von den Angehörigen immer nur dann angesprochen wird, wenn es Beschwerden gibt.

Das Ehrenamt, das einmal jährlich im Mittelpunkt steht und den Rest des Jahres kaum Aufmerksamkeit findet. 

Eine Mutter, die nach einem Arbeitstag und Hetze alles zu schaffen, gefragt wird, warum es denn heute Mittag nicht das Lieblingsessen gibt (ich spreche aus eigener Erfahrung). 

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Jeder weiß, wie es sich anfühlt, wenn man enttäuscht, gefrustet, verletzt, sauer, wütend, fassungslos etc. pp ist, wenn das, was man macht, nicht wertgeschätzt wird. 

Wertschätzung und Anerkennung will jeder, egal ob im privaten oder beruflichen Kontext, auf großer Bühne oder im kleinen Umfeld.

Wertschätzung ist wichtig für unser Wohlbefinden, Motivation und zwischenmenschliche Beziehungen. Fehlt sie, kann das weitreichende Folgen haben.

Nicht immer bedeutet fehlende Wertschätzung, dass mein Gegenüber sie mir „verweigert“. Ganz häufig ist ihm/ihr nicht bewusst, wie das Verhalten auf andere wirkt.

Doch jeder von uns kann lernen, Wertschätzung zu zeigen. Es ist gar nicht so schwer und ist für jeden umsetzbar, wenn die Person denn wirklich „will“. 

Auch im Kinder-und Jugendfußball ist die fehlende Anerkennung und Wertschätzung ein Dauerthema. Es vergeht kaum ein Gespräch, kaum ein Vortrag oder Workshop, wo ich mit den Teilnehmer*innen nicht über dieses Thema spreche.

Da allgegenwärtig, beziehe ich mich in diesem Blogartikel nicht ausschließlich auf den Kinder- und Jugendfußball, sondern möchte ihn an alle Personen richten, die sich mit Wertschätzung beschäftigen möchten. Ich spreche darüber, was Wertschätzung bedeutet, wie du sie zeigen kannst und welche Rolle Informationen dabei spielen.

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Von der Unsicherheit zur Gelassenheit im Jugendfußball

Wie ein „Fahrplan“ Eltern den Stress der nächsten Saison nimmt

Die letzten Spiele und Turniere sind entweder schon gelaufen oder stehen in den nächsten Tagen noch an. Danach heißt es für viele Trainer*innen, Spieler*innen und deren Eltern erst einmal Ferien. Das Team verstreut sich in aller Winde und zur Vorbereitungszeit trifft man sich wieder.

Bereits jetzt stellen sich für einige Eltern die ersten Fragen zur nächsten Saison. Bleibt alles beim Alten oder verändern sich z. B. die Trainingstage oder -zeiten. Die Änderungen, die für dich als Trainer*in vermutlich unerheblich sind, sind für Eltern mit einem großen Orga-Aufwand verbunden. Denn sie planen nicht nur für ihr Kind, sondern auch für sich und müssen teils die Bedürfnisse weiterer Familienmitglieder unter einen Hut bekommen.

Nicht immer sehr leicht, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Beispielsweise der Trainingsbeginn nach bzw. in den Sommerferien hat bei uns immer zur Unruhe geführt, da häufig nur davon gesprochen wurde in einer bestimmten Woche wieder zu beginnen, jedoch ohne ein konkretes Datum zu nennen. Und sofort wurde unter den Eltern gemutmaßt, einer glaubte mehr zu wissen als der andere und unterschiedliche Termine machten die Runde.

Damit es deinen Eltern nicht so ergeht, möchte ich dich darin bestärken, wichtige Informationen, die sich in der nächsten Saison verändern werden, bereits vor den Sommerferien zu kommunizieren.

Eine Jugendtrainerin und Jugendobfrau eines Vereins, der u. a. stark die Themen Elternkommunikation und Kinderschutz in seine Arbeit einbindet, hat das kürzlich im Austausch mit mir als „Fahrplan“ für die Eltern bezeichnet. Finde ich einen sehr passenden Begriff.

Wenn ich weiß, wo ich lang fahren werde und wann es los geht, ist die Reise viel entspannter als wenn ich auf gut Glück und ohne Vorbereitung starte.

In diesem Blogartikel habe ich daher eine Liste für dich entwickelt, damit du quick and easy so einen Fahrplan für deine Eltern erstellen kannst. 

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Erzähl doch mal: Mein Elternabend läuft wie geschnitten Brot

Trainer Björn Michels im Interview

In den letzten Wochen habe ich dir viel darüber erzählt, warum ich einen regelmäßigen Elternabend wichtig finde und ihn jedem Trainer/jeder Trainerin nur wärmstens ans Herz legen kann. Und auch jeden Verein darin bestärken möchte, eine Struktur und einen Leitfaden für die Trainer*innen zu erstellen, damit jeder/jede den Elternabend umsetzen kann.

Zurzeit steht bei vielen die Planung für die nächste Saison im Mittelpunkt. Dort sollte bitte nicht vergessen werden, auch den 1. Elternabend in den Fokus zu setzen. Gerade der 1. kann ein absoluter Eisbrecher und der perfekte Auftakt für eure Zusammenarbeit sein. 

Nämlich dann, wenn du deine Saisonplanung so aufbereitetest, dass die Eltern sie verstehen, wie sie dich und ihr Kind kompetent unterstützen können und du ihr Interesse für den Elternabend weckst, damit sie zahlreich erscheinen.

Ich weiß, dass ein gut geplanter Elternabend die halbe Miete ist und dir während der Saison einige nervige Gespräche erspart.

Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass für viele Trainer*innen der Elternabend eher ein Graus ist, sie ihn machen, weil sie müssen und es die Vorgabe durch die Jugendleitung ist, sich ärgern, dass kaum Eltern kommen und wissen wollen, wie sie Struktur und Sicherheit bekommen.

Einer, der Struktur in seinen Elternabend gebracht hat und mittlerweile sagt, dass der Elternabend wie geschnitten Brot ist, ist Björn Michels. 

Björn ist Vater von Drillingen, einer Tochter und 2 Söhnen, über die er zum Fußball gekommen ist und nun seit 2016 Jugendtrainer beim FC Pesch in Köln ist. Björn und ich haben uns vor mehr als einem Jahr kennengelernt, als er Teilnehmer meines Auf ein Feierabend-Bier! – Der Live-Talk war. 

Zur kurzen Erklärung, falls du das Format nicht kennst: Wir treffen uns in kleiner Runde mit max. 6 Teilnehmer*innen in einem virtuellen Meetingraum und quatschen, tauschen uns aus, stellen Fragen rund um das Thema Elternkommunikation im Kinder- und Jugendfußball. 

Wir haben dabei auch über den Elternabend gesprochen. Über seine Wichtigkeit, Ansprache, Struktur, etc. pp. Und nach dem Abend ist Björn in seinen nächsten Elternabend gegangen und hat mir am nächsten Tag folgendes geschrieben:

“Die Anwesenden haben von sich aus gesagt, dass sie noch nie so einen strukturierten und informativen Elternabend erlebt haben. Das war sehr schön zu hören, vor allem weil es spontan kam und nicht von mir eingefordert wurde.” 

Ich fand das großartig, habe mich riesig gefreut. Wie Björn es geschafft hat, das zu erreichen und welche Erfahrungen er gemacht hat, darüber hat er mit mir in meinem Podcast gesprochen.

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß bei unserem Gespräch!

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Onboarding für Eltern im Jugendfußball

Die 5 Schritte für eine starke Zusammenarbeit

Neulich habe ich auf LinkedIn einen Post kommentiert. Darin ging es um die Frage: Wann sollte ein Jugendspieler zu einem höherklassigen Verein wechseln?

Es wurden verschiedene Aspekte und Betrachtungsweisen genannt und das Fazit gezogen, dass solch eine Entscheidung für jeden Spieler individuell getroffen werden sollte. Dem ich auch 100% zustimme. 

Was mich jedoch stutzig gemacht hat, war, dass in dem Post die Eltern nicht erwähnt oder einbezogen wurden, was ich dann auch entsprechend kommentiert habe.

Denn ich glaube, dass vielen Eltern das Wissen fehlt, was so ein Wechsel für ihr Kind bedeutet, weil sie sich im Fußball, insbesondere der NLZ-Welt nicht auskennen.

Daher ist es wichtig, es ihnen besonders in so einem Gespräch zu verdeutlichen. Je klarer und greifbarer sich Eltern die Erklärung vorstellen können, desto besser verstehen sie diese. Und handeln möglicherweise auch mehr im Sinne ihres Kindes.

 

Die Herausforderungen der Elternarbeit

Gerd Thomas, Vorstandsvorsitzende des FC International Berlin (übrigens ein Verein, der mich durch seine Arbeit extrem beeindruckt) und mit dem ich mich immer sehr wertschätzend und inspirierend austausche, hat auf meinen Kommentar folgendes geantwortet:

„Du bist ja optimistisch, was die Einsichtsfähigkeit von Eltern betrifft. Naja, ist dein Job, und den machst du ja gut. Ich habe neulich jemandem nach einer halben Stunde Gespräch über sein Supertalent gesagt: „Such dir doch einfach jemanden, der dir sagt, was du hören willst!“. Das ist nach meiner Erfahrung in 90 % der Fälle so. Aber für die restlichen 10 % lohnt es sich natürlich.“ 

Ja, ich bin optimistisch! Das ist meine Leidenschaft und meine Arbeit. Denn ich glaube, dass wir auch einen Teil der 90%-Eltern erreichen können, wenn wir sie früh genug abholen und ihnen Wissen an die Hand geben.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch am Anfang mit der Elternarbeit in Vereinen und Nachwuchsleistungszentren stehen. 

Natürlich werden wir nicht direkt alle erreichen. Es wird auch weiterhin die geben, die sich sträuben, es wird weiterhin die Eltern geben, die sich überhaupt nicht für den Fußball interessieren oder im Gegenteil als Helikopter-Eltern über ihren Kindern schwirren und die nach jedem Training oder Spiel eine Wasserstandsmeldung von dir haben wollen, wie sich denn ihr Kind entwickelt. 

 

Die lohnende Reise des Wandels

Wir werden das alles nicht direkt verändern können, weil es hier um Menschen, Verhalten, Emotionen und Bedürfnisse geht – bei Eltern, Trainer*innen und Vereinsfunktionäre.

Mit dem nötigen Wissen auf beiden Seiten, der Bereitschaft miteinander ins Gespräch zu gehen, was in vielen Vereinen gar nicht bis kaum gemacht wird, teils weil einige nicht wollen, teils weil einige nicht wissen wie die Akzeptanz des Gegenübers ist, ist die Veränderung möglich. Jedoch nicht von jetzt auf gleich. Es ist vielschichtiger, aufwendiger und braucht auf beiden Seiten Energie und Geduld

Doch ich weiß, dass es sich lohnt, in diesen Prozess zu gehen. Und ja, ich bin optimistisch, dass wir daran etwas verändern können.

Und ja, mein Ziel ist es, dass die Bedeutung der Elternarbeit in den jeweiligen Trainer*innen-Fort-/Aus- und Weiterbildung angemessen berücksichtigt wird. So garantieren wir, dass bereits zu Beginn jede(r) Trainer*in Wissen und Werkzeuge erhält, die die Elternarbeit möglich und vor allem stressfrei macht.

In meinem Blogartikel möchte ich dir als Trainer*in und Jugendleiter*in zeigen, wie wichtig ein guter Onboarding-Prozess der Eltern in den Verein und die Mannschaft ist. Ich möchte dir durch meine Sichtweise nochmals erklären, warum ich es so wichtig finde, Eltern früh in den Kinder- und Jugendfußball einzubinden. 

Ich habe mir dazu ein paar Checklisten von Unternehmen angeschaut, was ein Onboarding alles umfasst. Dabei sind mir 5 Aspekte aufgefallen, die sich wunderbar auf den Kinder- und Jugendfußball übertragen lassen.

Denn auch da gilt das Gleiche wie im Sport: Ist das Onboarding der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters nicht gut, dann ist es für die betreffende Person schwierig, gut und erfolgreich in die neue Arbeit zu finden.

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