Welche Vorteile hat ein Elternabend im Jugendfußball ?

Vor ein paar Wochen habe ich den Workshop Ein Team werden mit den Eltern … Kämpfen Sie nur/noch oder reden Sie schon? beim DSC Arminia Bielefeld gehalten. Die Veranstaltung ist Teil des Projektes Jugend-Trainer-STÄRKEN, das die DFL Stiftung gefördert von der Robert Bosch Stiftung ins Leben gerufen hat. Ziel ist es Trainer, Betreuer, Verantwortliche über ihre Trainerausbildung hinaus in wichtigen Themen des Jugendfußballs zu schulen und zu stärken.

Neben vielen spannenden Aspekten beschäftigen wir uns auch mit der Frage, ab welcher Jugend/welchem Alter der Kinder ein Elternabend stattfinden sollte. Ist er bereits ab den Mini-Kickern nötig oder erst ab der F-Jugend? Sollte er regelmäßig stattfinden? Und wie oft?

Zuallererst geht es im Workshop darum, Eltern in ihrem Verhalten besser zu verstehen. Wieso reagieren sie oftmals so unverständlich (für den Trainer)? Was können Gründe dafür sein?

Die Teilnehmer erfahren, dass Eltern emotional reagieren, wenn es um ihr Kind geht.

Väter oder Mütter möchten, dass es ihrem Kind gut geht, es glücklich und gesund ist. Dieses Gefühl bewegt sie dazu, Entscheidungen zu treffen, die einerseits ihrem Kind gerecht werden, anderseits ihr eigenes Bedürfnis befriedigt. Gekoppelt mit wenig Wissen über den Sport kann es daher im Jugendfußball schon mal zu Entscheidungen kommen, die nicht unbedingt im Sinne des Trainers sind.

1. Mein Gegenüber zu kennen

Sich kennenzulernen und gegenseitig auszutauschen. Gerade für Eltern ist es wichtig, zu wissen, wer hinter der Person des TrainersIn steckt, der sie ihr Kind anvertrauen. Denn genau das machen Eltern, wenn Sie ihr Kind im Verein anmelden.

Sie geben ihr Heiligstes an Menschen, über die sie meist sehr wenig wissen.

Und genau das ist für die meisten Workshop-Teilnehmer der Hauptgrund, dass ein Elternabend stattfinden sollte, damit Eltern sich erst einmal ein Bild vom TrainerIn machen können. Was ist das für ein Typ? Wie tickt er/sie? Welche Vorstellungen hat er/sie? Er sollte immer zu Beginn der neuen Saison stattfinden und mindestens zwei Mal im Jahr.

2. Früh übt sich …

Fast alle Teilnehmer plädieren dafür, damit bereits bei den Mini-Kickern zu beginnen. Erstens sind hier die Eltern leichter zu erreichen, da sie aufgrund des Alters ihrer Kinder dem Training beiwohnen. Zweitens kann hier die Basis für den wertvollen Austausch und ein Miteinander zwischen Trainern und Eltern früh gelegt werden, sodass in den weiteren Jahren darauf aufgebaut werden kann.

Wie bei einem Baum, der mit der Zeit ein gutes Wurzelwerk entwickelt, um stabil zu stehen, und sich die zarten jungen Triebe zu starken Ästen entwickeln können.

3. Der Austausch ist hilfreich für ein gutes Miteinander

Ich kann nur dazu ermutigen, denn dadurch erhält der „Fußballdschungel“ für viele Eltern mehr Transparenz, mehr Klarheit. Diese lässt sie Dinge besser/anders verstehen. Es kann eine gegenseitige Akzeptanz geschaffen werden und damit verbunden ein Vertrauen zwischen Trainern und Eltern entstehen. Grundlegende Faktoren, die für ein wertschätzendes Miteinander wichtig sind und mit der Zeit auch Konflikte oder kritische Themen besser bearbeiten lassen.