Was kannst Du tun, wenn das Nachwuchsleistungszentrum ruft?
In diesem Artikel erkläre ich, wie wichtig ein transparenter Umgang mit der Anfrage zum Probetraining ist, was Dir und Deinem Kind hilft, sich gut vorzubereiten und was Realismus für eine Rolle spielt.
Oft wird mir die Frage gestellt: „Was soll ich machen, wenn mein Kind von einem Scout angesprochen oder von einem Nachwuchsleistungszentrum eingeladen wird?“
Sich erst einmal mit ihm freuen!!!!
Das ist doch etwas Tolles! Ich finde es ganz wichtig, dass Du Deinem Kind Respekt dafür zollst, was es neben einem vollen Schultag auf dem Fußballplatz leistet. Und wenn das, was es sich alles erarbeitet hat, auch noch belohnt wird, fühlt sich das grossartig an. Und das solltet ihr genießen. Und auch der Trainer. Denn auch er trägt einen großen Anteil daran, dass sich diese Möglichkeit auftut.
Das Probetraining
Ich kenne aber auch einige Eltern, die sich sorgen, was wird, wenn ihr Sohn/ihre Tochter nicht genommen wird und wie der Trainer darauf reagiert. Hier würde ich mir mehr Transparenz und Informationen zum Thema Probetraining, Vereinswechsel, etc. von den Vereinen an die Eltern wünschen, damit eine Kommunikation auf Augenhöhe möglich macht. Ein paar Hinweise, wie der Verein mit der Anfrage eines Probetrainings umgeht, wer informiert werden sollte, wo Eltern die Freigabe erhalten, etc. würden helfen.
Die Reflexion
Steht ein Probetraining an, solltest Du Dir gemeinsam mit Deinem Sohn/Deiner Tochter bereits folgende Fragen stellen.
1. Will Dein Kind das Probetraining?
2. Versteht es, was ein Probetraining bedeutet?
3. Welche Erwartungen hat es daran?
4. Welche Gedanken, Gefühle hat es, wenn es daran denkt, kein Wechselangebot zu erhalten?
Weitere Fragen solltest Du Dir als Elternteil ehrlich beantworten.
- Wie wichtig ist mir als Vater/Mutter die Anfrage?
- Welchen Stellenwert hat die Thematik NLZ innerhalb der Familie?
- Wie fühle ich mich, wenn mein Kind nicht genommen wird?
- Wie wichtig ist der Erfolg in dem Zusammenhang?
- Für den Innercircle – die Familie – ebenso wie in der Außenwelt?
Ich empfehle, ein Probetraining als solches zu sehen, was es ist. Wie das Wort schon sagt: ein Training auf Probe und die Möglichkeit sich und sein Können auf einem höheren Leistungsniveau zu zeigen.
Und vor allem Spaß daran zu haben, mal anderen „Stallgeruch“ zu erschnüffeln.
Die Entscheidungshilfen
Ein Coaching kann oftmals helfen, das „Durcheinander“ besser zu durchblicken und Orientierung zu finden. In einem kostenfreien Kennenlerngespräch besprechen wir Dein Anliegen, und ich unterstütze Dich dabei, die für Dein Kind, Deine Familie und Deine Lebenssituation passende Lösung zu finden, damit Euer Leben trotz Fußball weiterhin entspannt bleibt.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man schnell den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.
Denn das, was für den einen gilt, hat für den anderen vielleicht eine ganz andere Bedeutung.
Dem einen Spieler fällt es beispielsweise leicht, sein zusätzliches Hobby Tennis dem Fußball zuliebe zurückzustellen. Für den andere kommt das überhaupt nicht infrage, trifft er dort seine Freunde, die ihm sehr wichtig sind.
Egal wie es ausgeht – ob gewechselt wird oder nicht, die Zeit in einem NLZ nach einer Saison vorbei ist, sollte es von Beginn an als positives Erlebnis gesehen werden:
Dein Kind kann hier neue Erfahrungen sammeln, die ihm niemand nehmen kann. Was daraus resultiert, kann keiner vorhersagen.
Wie einige wissen, habe ich lange nicht daran geglaubt, dass unser Sohn länger als eine Saison Fußball spielen wird. Mit dieser Haltung sind wir gemeinsam durch die Jahre gegangen. Insbesondere für die Zeit in den NLZs habe ich ihm häufig vermittelt, dass die Welt nicht untergeht, wenn er den Verein verlassen müsste. Durch eben diese Sicht, mitzunehmen, was geht und zu genießen, was möglich ist, ist uns – trotz vieler Verletzungen und Probleme – diese Zeit als etwas in Erinnerung geblieben, was wir nicht missen möchten.
Hallo,
meine Söhne sind 15 und 14 Jahre alt. Der ältere spielt das 3. Jahr bei Borussia Mönchengladbach als Torwart. Die Zeit vor dem Wechsel bzw. die Probetrainings waren Anfangs okay aber nach insgesamt 9. Einheiten waren für alle zermürbend. Am Ende wollte er nicht mehr und man hat ihn trotz guter Zuwendung und guten Worten nicht bewegen können zu wechseln. Das Gespräch mit allen Beteiligten und mit etwas Abstand, hat ihn dann doch letztendlich dazu bewegt zu wechseln. Jetzt ist er im 3. Jahr und immer bis jetzt die Nr.1 im Kasten. Er sagt, er fühlt sich wohl. Obwohl man nicht in ihm hineingucken kann. Ich möchte damit sagen, dass auch sogenannte NLZ ’s eine gewisses Maß an psychologische Führung gegenüber Kinder haben sollten. Denn man kann auch viel kaputt machen. Jetzt haben wir den 2. Fall. Der jüngere Sohn hat jetzt auch eine Anfrage erhalten weil er in seinem Heimatverein gute Leistungen zeigt. Die Mannschaft macht sehr gute Arbeit und es sind schon einige“ gewechselt“ ins NLZ. Der Trainer ist von meinem Sohn sehr überzeugt das er der nächste werden kann. Das Angebot zum Probetraining kommt aber recht früh der Saison und der Heimatverein weigert sich ihn freizugeben. Erst nach Ostern ’22. Jetzt wissen wir nicht was wir tun sollen. Gespräche wurden geführt aber ohne Erfolg. Wir, damit meine ich auch meinen Sohn möchten natürlich die Chance nicht entgehen lassen. Können Sie uns einen Rat geben?
Sportliche Grüße
Lieber Peter,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Mit ihren 2 Söhnen stecken Sie ja voll in der Fußballwelt und durch Ihren älteren Sohn im NLZ.
Nun steht der Wechsel Ihres 2. Sohnes an bzw. das Probetraining. Ihren Zeilen entnehme ich, dass das bei Ihrem Älteren nicht so zufriedenstellend verlaufen ist. Jetzt haben Sie aktuell die Situation, dass in der Tat das Angebot für das Probetraining recht früh kommt und der Heimatverein (noch) nicht die Freigabe erteilt/erteilen möchte. In so einem Moment kommen auch schnell wieder die Erfahrungen von damals hoch. Und total verständlich, Sie und Ihr Sohn wollen sich die Chance nicht entgehen lassen.
Was ist denn die Begründung des Heimatvereins? Wie reagiert das NLZ auf die nicht erteilte Freigabe? Wie empfindet Ihr Sohn die Situation? Mit wem haben Sie Gespräche geführt? Wie sind die vorbereitet worden? Vorab schon einmal … Um hier weiterzukommen, braucht es Kommunikation. Doch Sie merken bereits an meinen Fragen, dass ich noch ein bisschen mehr Infos benötige. Alles andere wäre ins Blaue spekuliert und wird Ihnen vermutlich wenig nützen. Da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie emotional diese Zeit vor, während und nach des Probetrainings auch ist, weiß ich auch, wie wichtig es ist, individuell zu schauen, was Sie und Ihr Sohn brauchen. Gerne unterstütze ich Sie und Ihren Sohn darin, eine für sie beide passende Lösung zu finden. Daher möchte ich Ihnen ein Strategiegespräch anbieten, in dem wir gemeinsam schauen, wie der nächste Schritt aussieht, damit Ihr Sohn zu seinem Probetraining kommt. Hilft Ihnen das weiter?
Über diesen Link: https://calendly.com/coach_susanne_amar/kennenlerngespraech kommen Sie auf meinen Kalender und können sich dort einen kostenfreien Termin buchen. Danach erhalten Sie eine Mail, in dem Sie den Link zu unserem Meetingraum finden. Das Strategiegespräch führen wir über Zoom.
Ich freue mich auf Sie!
Liebe Grüße
Susanne