Wieso begrüßen wenige Vereine Eltern auf ihrer Homepage?

Eine Frage beschäftigt mich oft, wenn ich mir Homepages von Fußballvereinen anschaue: Wieso werden Eltern hier selten konkret angesprochen? Gerade wenn der Verein über eine große Jugendabteilung verfügt. Ist nicht bei allen so, aber bei vielen …

Klar finden sich immer Infos zu Philosophie, Entstehung, Satzung, Mitarbeiter, Jugend-/Mannschaften, Tabellen, Kontakte und Sponsoren auf der jeweiligen Webseite. Sie richten sich natürlich auch an Eltern. Und ein Hinweis zum Elternkodex, wie sich Eltern im Jugendfußball fair verhalten sollten, gibt es meist auch irgendwo.

Aber ein Willkommen an die Eltern, sucht man oftmals vergebens.

Dabei braucht der Jugendfußball die zahlreichen motivierten Eltern ebenso wie die vielen ehrenamtlichen, nebenberuflichen und hauptamtlichen Trainer.

Der Sinn einer Website?

Gerade die Homepage ist die Visitenkarte eines Unternehmens, auf der der Kunde nett begrüßt und mit wichtigen Informationen versorgt wird. Ziel ist, dass das Informationsbedürfnis gestillt wird, er sich angesprochen und damit wohl fühlt – egal, ob er eine Versicherung abschließen, einen neuen Rasenmäher kaufen oder eine neue Kosmetiklinie testen will. Könnte im Jugendfußball ähnlich sein …

Wieso ist das oftmals anders?

Ich vermute mal, dass bisher einfach keine Notwendigkeit gesehen wurde. Eltern sind im übertragenen Sinne zwar der „Kunde“ und Teil der Zielgruppe, melden ihre Kinder aber unabhängig davon im Verein an, ob sie sich nett angesprochen fühlen oder nicht. Und der Ballsport ist ein beliebtes Hobby, in dem es immer Nachwuchs gibt.

Doch durch die Veränderungen im Jugendfußball, verändert sich zunehmend die Rolle der Eltern, sind sie nicht nur für den Wäsche- und Fahrdienst zuständig.

In meiner Arbeit mit Trainern und Vereinen zeigt sich, dass gerade die Kommunikation zwischen Trainern/Verein/Verantwortlichen UND Eltern einen immer wichtigeren Stellenwert bekommt.

Was kann ein Verein tun?

In einem eigenen Menüpunkt/Unterseite, etc. kann der Verein die Eltern direkt ansprechen. Damit gibt er ihnen eine Sichtbarkeit. Er signalisiert, dass er sie sieht und wahrnimmt. Kennen wir alle – ist ein gutes Gefühl.

Gleichzeitig kann er hier bereits wichtige Informationen rund um den Jugendfußball geben. Beispielsweise wie gut Kinder spielerisch soziale Kompetenzen erlernen. Wie hilfreich es ist, dass sich Kinder wie auch Eltern an bestimmte Regeln halten. Wie wichtig Zuverlässigkeit innerhalb im Team ist, etc. Er kann Themen ansprechen, die vielen Eltern häufig nicht bewusst sind. Und dieses Wissen gibt den Erziehungsberechtigten eine Ahnung, wem sie ihr Kind anvertrauen. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt.

Dafür braucht es nicht viel Text, ist aber ein erster, sehr wichtiger Schritt in Richtung wertschätzendes Miteinander …