Was Hänschen nicht lernt …..

Essen und Ernährung ist in erster Linie Familientradition. Wie, wann und was gegessen wird erlernen wir von unseren Eltern und unserer nahen Umgebung.

Wie wir wissen, geht es beim Leistungsfußballer nicht nur um eine gesunde und ausgewogene Ernährung als solches, sondern um einen wesentlichen Baustein zur Leistungserhaltung, Leistungssteigerung, sowie zur Regeneration. Ernährung steht im großen Kontext zur Erreichung sportlicher Ziele.

Der Nachwuchsfußballer ist in der Situation, dass er für seine sportliche Leistung und seine Technik einen Trainer hat, der ihm zeigt, warum und wie er sich verbessern kann.

Für seine Ernährung steht ihm jedoch erst einmal keiner zur Seite.

Da ist es für jeden Sportler von Vorteil, wenn eine gesundheitsbewusste und ausgewogene Ernährung in der Familie gepflegt wird.

Warum in der Familie?
Die Essgewohnheiten werden in den ersten Lebensjahren geprägt und Kinder orientieren sich an den Eltern, Geschwistern oder anderen nahen Personen in ihrer Umgebung. Hier erlernen sie Tisch- und Essmanieren, sowie Essrituale und –regeln. Sie sollten im besten Fall unterschiedliche Speisen und ihre Zubereitung kennenlernen und langsam in die Mitverantwortung ihrer eigenen Ernährung wachsen. Diese Prozesse durchlaufen alle Kinder und somit auch alle Fußballer.

Die Frage ist nur, welche Manieren, Rituale, Speisen etc. erlernt und angeeignet worden sind. Und ob auf die bisher gelegte Grundlage weiter aufgebaut werden kann oder ob der Sportler eine Art Neu- oder Umerziehung benötigt. Und dann kann es bedeuten, was in den ersten Jahren des Lebens nicht erlernt worden ist, steht dann im Jugendalter oder noch später an. Je früher die Sportler eine sportlergerechte Ernährung erfahren, desto nachhaltiger sind die Ergebnisse. Dies kann dann aber nur mit Hilfe der Eltern und der Familie geschafft werden.

Welche Anregungen kommen vom Deutschen Fußballbund?
„Trainer, holt die Eltern mit ins Boot! Ernährung ist zu großen Teilen von Gewohnheiten abhängig. Nutzen Sie die Chance, den Kindern zu vermitteln, was eine sportgerechte Ernährung ausmacht.“
Einen schönen und sehr erfolgreichen Beitrag hat die DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) dazu geleistet. Unter dem Thema:
„Beachte die Tipps rund ums Essen und Trinken. Sie unterstützen Dich auf dem Weg zum Fußballprofi!“

wurden Workshops im Feriencamp der „Eintracht Frankfurt Fußballschule“ veranstaltet. Dieses Angebot wurde von den jugendlichen Fußballern im Alter von 11–15 Jahren begeistert angenommen. Hier konnten auch Eltern wertvolle Informationen erhalten und pädagogische Kniffe erfahren.

Meine Tipps, die ich den Eltern gerne mit auf den Weg geben möchte, lassen sich an einer Hand abzählen:

1. Frei nach dem Motto: „Man lebt nicht, um zu essen, sondern man isst, um zu leben!“ informieren Sie sich über die verschiedenen Lebensmittelgruppen und ihre Auswirkungen auf die sportlichen Anforderungen.

2. Setzen Sie zu Hause sinnvolle Essgewohnheiten in die Tat um und pflegen Sie so eine sportlergerechte Ernährung.

3. Nutzen Sie bitte nicht Lebensmittel als Belohnung oder Bestrafung für sportliche Leistungen.

4. Bereiten Sie das Essen zusammen mit den Nachwuchsfußballern zu, denn jeder Heranwachsende wird sich früher oder später selbst um seine tägliche Ernährung kümmern.

5. Werden Sie selbst aktiv, um die beste Ernährung für Ihren Nachwuchs zusammenzustellen.

In diesem Sinne möchte ich jeden Fußballer und seine Familie ermuntern, die Verantwortung beherzt in die Hand zu nehmen und sich frühzeitig für dieses Thema zu interessieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat eine Arbeitsgruppe extra für Sportlerernährung gegründet und steht auch bei Fragen beratend zur Seite. Als Leistungssportler lohnt es sich immer, ein starkes Netzwerk von unterschiedlichen Fachleuten zu haben. Denn – wie auch beim Fußball auf dem Grün – gilt ebenso außerhalb des Grüns:

„Nur im Team kommt man zum Erfolg!“

In diesem Sinne! Toi, toi, toi!

Mehr über Gesundheitscoach und Gastbloggerin Beatrice Amar findet Ihr hier.