Der Rücken – die Stütze unseres Körpers

Symptome wie Rücken-, Schulter- oder Knieschmerzen haben ihren Ursprung meist ganz woanders. Dann kann es helfen, in unserem Knochengerüst zu schauen, wo eine Blockade besteht, wo Knochen nicht mehr richtig aufeinandersitzen oder -passen, wo die Ursache herrührt.

Detaillierte Informationen erhält man über eine Rückenvermessung. So wie man Füße vermisst, kann man auch den Rücken vermessen.
Dazu erfolgt mit Hilfe eines 3D- oder 4D-Ganzkörperscanners eine Analyse des Fußes, des Ganges und der Haltung. Barfuß und nur mit Unterhose bekleidet zeichnet das Gerät bereits kleinste Fehlstellungen im Fuß-, Knie- oder Hüftbereich auf, die zu Veränderung der Körperstatik, zu Überbelastung und Schonhaltungen führen. Ein Computerprogramm rechnet die Daten so um, dass sich Rücken, Wirbelsäule und Becken dreidimensional darstellen.
Gleichzeitig wird durch Korrekturen simuliert, was nötig ist – z.B. Einlagen – um das Optimum zu schaffen und beschwerdefrei zu werden.

Aber nicht nur die unteren Extremitäten und der Rücken werden untersucht, sondern auch die Kiefergelenke und die Zähne. Denn eine Fehlstellung der Zähne oder ein falscher Aufbiss kann unser Knochengerüst so verschieben, dass es bis in die Zehenspitzen spürbar ist und zu den oben genannten Problemen kommt.

In diesem Bereich arbeiten Orthopäden eng mit Zahnärzten zusammen, die ihren Schwerpunkt u.a. in der Funktionsdiagnostik und -therapie haben. Ein Besuch bei ihnen bietet Überraschungen…

Man nimmt nicht – nur – im klassischen Zahnarztstuhl Platz, sondern findet sich erst mal auf einer Liege wieder, die man eher vom Besuch beim Heilpraktiker kennt. Hier werden nicht nur die Zähne, sondern der ganze Mensch betrachtet. Der Zahnarzt zieht an den Beinen, verändert die Kopfhaltung, schaut sich Kopf- und Kaumuskeln an und schaut wie der Körper reagiert.

Das, was man bereits auf Computerbildern sieht, zeigt sich hier noch mal in Natura:
Die im Kiefergelenk manifestierten Fehlstellungen bringen die Körperstatik ins Ungleichgewicht. Was das für einen Muskel in Aktion bedeutet, der schon aufs Äußerste arbeitet und zusätzlich noch den Ausgleich herstellen muss, damit der Körper über die nötige Stabilität verfügt, kann sich wohl jeder ausmalen…

Aufbissschienen aus Kunststoff etwa schaffen wieder Harmonie im Kauapparat und bieten Entlastung in den Problembereichen. Für mich wieder mal ein Beispiel dafür, wie sehr unser Körper ein Gesamtbild ist und Probleme und Erkrankungen nicht immer voneinander gelöst betrachtet werden dürfen.

Übrigens, Kevin Großkreutz trägt auch eine Schiene. Nach einer langen Verletzungspause, Rückschlägen in der Reha stellt sein Zahnarzt 2015 fest, dass „[…]eine Instabilität bis ins Knie ausstrahlte […]“ und zu Problemen führte. Und auch die Spieler von Schalke 04 müssen regelmäßig zum Zahnarzt.

Der Muskel #4