Die schönste Nebensache der Welt  kann für Dich schnell stressig werden

Nämlich dann, wenn denn Dein Sohn/Deine Tochter genervt und gefrustet vom Training nach Hause kommt und Du Dich überfordert und hilflos fühlst, weil Du nicht weißt, wie Du ihn/sie unterstützen kannst. Oder die Stimmung mal wieder schlecht ist, weil er/sie am Wochenende nicht spielt.

Finde in dem Artikel Tipps und Impulse, die Dir helfen, dass Dein Familienleben wieder harmonischer wird und Dir zeigen, wie der Austausch mit dem Trainer*in auf Augenhöhe erfolgen kann, damit ihr beide ein Team werdet. Erfahre, wie Du die Tipps leicht in Deinem Alltag anwenden kannst.

Möchtest Du lieber hören? Dann ist hier die dazugehörige Podcast-Episode für Dich.

1. Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind!

Etwas, was im Elterndasein drinsteckt und den Umgang im Kinder- und Jugendfußball schon mal problematisch erscheinen lässt. Vielleicht geht es Dir auch so, dass mehr Dein Kind in Deinem Fokus steht als die Mannschaft? Du hast oft das Bedürfnis in eine Situation eingreifen zu müssen, weil Du nicht möchtest, dass Dein Kind genervt, gefrustet, enttäuscht ist? Dann möchte ich Dir ein paar Impulse zum Thema Mannschaftssport geben …

  • In einem Mannschaftssport ist das Team nur erfolgreich, wenn alle zusammenarbeiten, das gleiche Ziel und den Spaß haben, gemeinschaftlich den „Pokal nach Hause zubringen“. Ich-AGs haben es ungemein schwer in einem Team.
  • Siehe Deinen Sohn/Deine Tochter als Teil der Mannschaft, der/die dazu beiträgt, dass sie als Gemeinschaft erfolgreich sind und vor allem Spaß haben.
  • In einem Mannschaftssport erlernt Dein Kind soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Respekt, Akzeptanz auch für Spieler*innen, die evtl. nicht die gleiche Leistung erbringen wie er/sie selbst, etc.
  • In einem Mannschaftssport tritt das Bedürfnis des Einzelnen auch mal in den Hintergrund, damit das Team stark sein kann. Auch das Deines Kindes …

Versuche, neben Deinem Kind auch immer die Mannschaft und die Arbeit des Trainers*in im Blick zu haben. Das hilft Dir, etwas objektiver zu werden. Mache Dir bewusst, dass der Trainer*In nicht auf jede Befindlichkeit jedes Spielers*in eingehen kann. Dann würde die Philosophie eines Mannschaftssports über Bord geworfen. Finde heraus, warum Dich bestimmte Situationen nerven, Du das Bedürfnis hast, eingreifen zu müssen. Schaue, ob es in dem Moment um Dich oder um Dein Kind geht.

2. Nicht Du stehst auf dem Fußballplatz, sondern Dein Kind!

Zuhause ist die Stimmung schon mal angespannt, weil Du zu sehr in den Fußball Deines Sohnes/Deiner Tochter involviert bist? Du kannst schlecht loslassen und ihn/sie eigene Erfahrungen machen lassen?

Mache Dir bewusst, dass es sich beim Fußball um das Hobby Deines Kindes handelt.

Das bedeutet, er/sie erlernt den Sport, lernt Regeln und Pflichten kennen, die zum Fußball dazugehören, bringt sich in die Mannschaft ein, übernimmt mit zunehmendem Alter immer mehr Verantwortung für das Kollektiv und vor allem hat Spaß darin, mit Mitspieler*innen mehrmals in der Woche zu trainieren und am Wochenende zu spielen.

Ab einem bestimmten Alter gehört das Flügge werden zu einer normalen und gesunden Entwicklung für Kinder und Eltern dazu. Auch im Sport! Unterstütze Dein Kind dabei, sich in einer Gemeinschaft auszuprobieren, auszutesten und Erfahrungen zu sammeln. Zeige ihm, dass Du ihm vertraust und zutraust, sich neuen Herausforderungen zu stellen und diese zu meistern. Hin und wieder auch mit Deiner Unterstützung, jedoch erst, wenn es nötig ist. Bespreche dazu mit Deinem Kind, wie und womit Du unterstützen wirst bzw. wobei Du helfen kannst. Dadurch wirst Du zu einem starken, sicheren Begleiter*in und durch die Klarheit schaffst Du für Dich und Deine Familie ein stressfreies Umfeld.

3. Frage nach und lerne den Fußball Deines Kindes kennen!

Im Kinder- und Jugendfußball wird häufig vorausgesetzt, dass Du alle Fußballregeln auf und neben dem Platz kennst. Das ist in der Realität nicht immer so. Ich selber wusste nicht viel, als unser Sohn mit sieben Jahren in den Verein eintrat. Trainingszeiten, Spielzeiten und dass ich regelmäßig fürs Waschen der Trikots zuständig war, waren mir bekannt. Eine Stunde vor Anpfiff auf dem Platz zu sein, wechselnde Trainingszeiten bei Ausfall von Spielen oder Saisonvorbereitungen, die bereits während der Sommerferien beginnen, waren mir unbekannt und hätten mir einige Nerven gespart, hätte ich davon frühzeitig gewusst.

Je mehr Du über den Sport Deines Kindes weißt, desto besser kannst Du es begleiten.

Ihm wertvoller Ansprechpartner*in sein, wenn es z. B. frustriert ist, weil es am nächsten Wochenende auf der Bank sitzen wird. Dadurch, dass Du vorab durch den Trainer*in informiert bist, dass das mal passieren kann, kannst Du erklären, dass das zum Fußball dazu gehört, ganz normal ist und jeden Spieler*in trifft – egal in welchem Alter und auf welchem Leistungsniveau. Und nimmst dadurch der Situation die Dramatik.

Du wirst erkennen, dass Du Dein Kind unterstützt, wenn Du es die Herausforderung annehmen lässt, damit es den Umgang damit für sich erlernen kann. Damit stärkst Du seine Selbstständigkeit und sein Selbstbewusstsein. Gleichzeitig lernst auch Du den Fußballkosmos besser kennen und kannst entspannter agieren.

Willst Du ein Gespräch mit dem Trainer*in führen, möchte ich Dir 7 Tipps geben, die Dir helfen das Gespräch gut vorzubereiten, damit ihr respektvoll und auf Augenhöhe miteinander reden könnt.

  1. Lasse zwischen Auslöser/Grund für das Gespräch und dem Gespräch ein bisschen Zeit vergehen, damit sich die Gemüter beruhigen können. Auch wenn’s schwer fällt … Ist das Thema am Tag danach noch immer wichtig oder hat sich dein Gefühl verändert? Den Trainer*in direkt nach dem Abpfiff anzusprechen, weil Deiner Meinung nach Dein Sohn/Deine Tochter z. B. zu früh ausgewechselt wurde, führt meistens nicht zum gewünschten Ergebnis.
  2. Hinterfrage Dich, warum Du das Gespräch führen möchtest. Was bewegt Dich dazu?
  3. Überlege Dir im Vorfeld, was das Ergebnis des Gespräches sein soll. Was soll am Ende herauskommen?
  4. Führe das Gespräch erst nach Rücksprache mit Deinem Kind. Entscheide nicht über seinen Kopf hinweg. Erinnere Dich … Du bist der/die Begleiter*In, es ist sein Hobby. Möchte Dein Sohn/Deine Tochter, dass Du das Gespräch führst?
  5. Spreche in Ich-Botschaften, schildere Deine Befindlichkeiten. Wie hast Du Dich in der Situation gefühlt?
  6. Versetze Dich in die Rolle des Trainers. Warum könnte er so gehandelt haben, wie er es tat?
  7. Versuche, neben dem Bedürfnis Dein Kind im Fokus zu haben, auch die Mannschaft zu sehen. Was bedeutet die Entscheidung für die Mannschaft?

Welche der Tipps und Impulse möchtest Du für das nächste Gespräch mit dem Trainer*in Deines Kindes ausprobieren? Verrate es mir gerne in den Kommentaren.

PS: Du möchtest Deine Tochter/Deinen Sohn in seinem Hobby gelassen begleiten? Du möchtest eine respektvolle Beziehung zum Trainer*in Deines Kindes aufbauen? Und ein entspanntes Familienleben trotz des Fußball-Hobbys? Dann abonniere meinem Newsletter und erhalte regelmäßig Tipps und Impulse, die Du direkt in den Fußballalltag Deines Kindes umsetzen kannst, damit Du zufrieden und harmonisch Dein Kind in seinem Hobby unterstützen kannst.

Aktuell gibt es nach Anmeldung eine Checkliste für Trainer*In und Eltern, wie Du von Anfang an Eltern transparent über Deine Arbeit informieren kannst und wie Du Dein Kind von Anfang an stressfrei begleiten kannst …