Elternabend-Geheimtipps: Was du unbedingt ansprechen solltest!
In einer Umfrage, die ich vor dem letzten Workshop „Elternabend perfekt planen“ verschickt habe, hat ein Teilnehmer auf die Frage „Wozu möchtest du mehr wissen?“ mit folgender Gegenfrage geantwortet: Was sind die 3 wichtigsten Punkte, die Eltern an einem Elternabend wissen möchten?
Die Frage hat mich an die Zeit erinnert, als unser Sohn Fußball gespielt hat. Und sofort sind mir 3 Themen eingefallen, zu denen ich gerne mehr gewusst hätte. Daher teile ich heute mein Wissen als Mutter und als Coach mit dir und möchte dich darin bestärken, neben deinem Trainingskonzept und den Saisonzielen auch die nachfolgenden Themen im Blick zu haben.
Denn je informativer und transparenter du in deinem Elternabend bist, desto sicherer fühlen sich die Eltern im Hobby ihres Kindes und je kompetenter können sie dich und ihren Sohn/ihre Tochter unterstützen.
Willst du lieber hören statt lesen? Dann findest du hier die dazugehörige Podcast-Episode:
Inhaltsverzeichnis
1. Wer bist du?
Wenn wir uns noch nicht kennen oder erstmals aufeinander treffen, ist es selbstverständlich, dass wir uns vorstellen. Im besten Fall nicht nur namentlich, sondern je nach Kontext auch mit den entsprechenden Informationen, die uns darüber hinaus ein wenig beschreiben.
So ähnlich ist die Situation auch zu Beginn der Saison. Meist übernimmt der Trainer/die Trainerin eine neue Mannschaft oder neue Eltern kommen dazu. Häufig wird nicht mehr als der Name verraten. Um das Gegenüber kennenzulernen, reicht das jedoch nicht aus.
Das kannst du in deinem nächsten Elternabend anders machen. Dabei geht es nicht darum, dass du viel Privates preisgibst. Es geht vielmehr darum, dass Eltern die Person(en) kennenlernen wollen, der/denen sie ihr Kind anvertrauen. Denn sie wollen das Beste für ihr Kind und möchten, dass es ihm gut (er-)geht. Dabei hilft es zu erfahren, wie du Trainer*in geworden bist, was du beruflich neben deinem Ehrenamt machst, ob du Familie hast etc.
Versetze dich mal in die Perspektive der Eltern und überleg, was du wissen wollen würdest, wenn du an ihrer Stelle wärst.
Ich bin sicher, da fallen dir 2-3 Informationen zu dir ein, die dich dabei unterstützen werden, den 1. Schritt in den Beziehungsaufbau zu machen.
2. Wie komme ich mit dem Trainer/der Trainerin ins Gespräch?
Je nach Alter des Kindes haben Eltern mal mehr, mal weniger Redebedarf. Das fängt schon mit Fragen wie „Spielen wir auch bei Regen?“ über „Warum spielt meine Tochter nicht von Beginn an?“ bis hin zu Wasserstandsmeldungen nach jedem Training „Wie entwickelt sich mein Sohn?“.
Egal um welches Thema es sich dreht, gibt es Eltern Sicherheit, wenn sie wissen, wie sie dich erreichen können. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, diese Erreichbarkeit genau zu definieren, damit du nicht von Gesprächen „überrollt“ wirst.
Daher solltest du dir in diesem Zusammenhang Kommunikationsregeln erarbeiten, die einerseits den Eltern deine Gesprächsbereitschaft signalisieren, andererseits dein Zeitkontingent, welches du in den Sport steckst, nicht überstrapaziert.
Klare Regeln helfen dir, eine Struktur aufzubauen, mit der du Zeit sparst, die du in das Training mit deiner Mannschaft investieren kannst. Ein Tool, was dir dabei helfen kann, ist die Elternsprechstunde. In meinem Blogartikel 5 Gründe, warum du eine Elternsprechstunde brauchst erfährst du, was genau das ist und wie du sie umsetzen kannst.
3. Spielplan vs. Spielzeit
Den 3. Punkt kann ich nicht eindeutig festlegen und möchte ihn daher splitten. Je nachdem wie alt deine Spieler*innen sind und welchen Anspruch deine Elternschaft hat, können die zwei nachfolgenden Themen interessant sein:
Für Eltern, die nicht so viel Fachkenntnisse zum Kinder- und Jugendfußball mitbringen
Für sie und zu denen gehörte ich ja auch, liegt der Fokus eher auf den Trainingszeiten, Spielplänen und Turnieren. Bei vielen Eltern muss der Sport des Kindes mit den Aktivitäten weiterer Kinder oder den eigenen Hobbys unter einen Hut gebracht werden.
Nicht immer ist das einfach und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein Manager leichter zu organisieren sein kann als eine Familie. Ich war dankbar für jede Info, die ich frühzeitig erhalten habe und habe gleichzeitig viel Flexibilität erlernt. Nämlich spontan auf Situationen und Änderungen reagieren.
Je eher du den Eltern Trainingszeiten, Spiel- und Turnierpläne und Verschiebungen nennst, desto besser können sie planen und desto entspannter sind sie.
Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum Eltern schnell mal verärgert reagieren, wenn du kurzfristig Trainingszeiten oder Spiele veränderst. Denn für sie bedeutet das häufig Stress, das Familienmanagement dementsprechend umzuorganisieren.
Für Eltern, die mehr Fußballexpertise und -ehrgeiz mitbringen
Für Spielereltern, die sehr aufmerksam die Entwicklung ihres Kindes verfolgen, kann die Leistungsbeurteilung mehr im Fokus stehen. Wie bewertest du die Spieler*innen? Wird das Potenzial des Einzelnen gefördert? Wie kann die gerechte Verteilung der Spielzeit gewährleistet sein?
Vor allem das letzte Thema bietet unabhängig von Alter und Leistungsniveau häufig Zündstoff. Daher empfehle ich dir das immer und frühzeitig anzusprechen. Denn je eher Eltern wissen, dass es auch mal ihr Kind treffen kann, das auf der Bank sitzen wird und dass das zum Fußball dazugehört, desto früher können sie sich damit auseinandersetzen und desto entspannter gehen viele damit um.
Nicht alle, das weißt du am Besten. Doch das Thema auszugrenzen und nicht anzusprechen führt nicht dazu, dass es nicht während der Saison um die Ecke kommt. Eine frühe, klare Kommunikation hilft dir im laufenden Spielbetrieb die Gespräche dazu zu reduzieren. Und das, was du da sparst, kannst du ins Training mit deinen Spieler*innen investieren.
Mein Fazit:
Schau bei der Planung des Elternabends neben den Fußball-Themen auch auf die Inhalte, die für die Eltern sinnstiftend sind. Damit dir das besser gelingt, nutze den Perspektivwechsel und überlege, welche Informationen dir an ihrer Stelle nutzen würden.
Wenn du bereits mit den Planungen für die nächste Saison beschäftigt bist, denk dabei bitte auch an den 1. Elternabend.
Denn du kennst mein Motto:
Ein gut geplanter Elternabend ist die halbe Miete und ein perfekter Auftakt für ein respektvolles Miteinander! Und ein absolutes MUSS zu Saisonbeginn!
Wenn du bisher mit deinem Elternabend unzufrieden warst oder kaum Eltern daran teilgenommen haben, solltest du etwas verändern. Gerne unterstütze ich dich dabei.
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