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3 Tipps, wie du mehr Zuverlässigkeit in die Arbeit mit den Eltern bekommst
Ich möchte heute ein Thema aus dem Live-Webinar für Jugendleiter*innen aufgreifen, dass ich Ende August gegeben habe. Darin habe ich 4 Schritte verraten, mit denen du die Kommunikation mit den Spielereltern so auf- und ausbauen kannst, damit ihr gemeinsam ein entspanntes Umfeld für die Spieler*innen schafft und deine Arbeit unterstützt und wertgeschätzt wird.
Ein Teilnehmer beschreibt darin folgende Situation:
„Ich finde es total nervig, wenn man immer den Eltern hinterherlaufen muss, spielt das Kind jetzt am Wochenende oder nicht. Wir machen das zwar über eine App, was schon super ist, aber trotzdem muss ich immer wieder Eltern erinnern: sagt zu, sagt ab, was auch immer. Und da ist es wichtig soweit auf die Eltern zuzugehen, dass sie verstehen oder akzeptieren, wenn ihr Kind in der Mannschaft spielt, müssen bestimmte Dinge einfach mitgemacht werden.“
Möchtest du lieber reinhören?
Um was geht es hier?
Es geht um Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit.
Gerade das Thema Zuverlässigkeit ist im Sport super wichtig. Eltern ist genau das oftmals nicht bewusst.
Viele wissen nicht, dass es Zuverlässigkeit braucht, damit der Kinder- und Jugendfußball gut funktioniert. Und zwar von allen Parteien: Trainer*in, Spieler*in und Eltern. Hier ist es wichtig, sie aufzuklären.
In Podcast-Episode #2 „Warum Zuverlässigkeit im Fußball für den Trainer und den Spieler wichtig ist“ spreche ich ausführlich über das Thema und auch in dem dazugehörigen Blogartikel „3 Gründe, warum Zuverlässigkeit im Fußball wichtig ist“ findest du weitere Infos.
Heute gebe ich dir ein paar Impulse, mit denen du den Fokus der Eltern auf mehr Zuverlässigkeit lenken kannst, damit du ihnen nicht vor jedem Wochenende hinterherlaufen musst, um zu wissen, wer beim Spiel dabei ist und wer nicht.
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Glaub nicht, dass Eltern alles wissen
Viele Trainer*innen und Jugendleiter*innen glauben, dass Eltern schon alles über den Fußball wissen, wenn sie ihr Kind in einem Verein anmelden. Denn das ist nicht so. Vielen sind die einzelnen Abläufe, Erwartungen nicht bekannt. Vor allem die zuverlässige Teilnahme am Training oder Spiel wird schnell mal anders ausgelegt und ausgelebt. Zu deinem Leidwesen und meist nervig für dich.
Damit du aus diesem Gefühl herauskommst bzw. gar nicht erst hineinkommst, ist es notwendig über das Thema frühzeitig und sehr transparent aufzuklären, damit Eltern erfahren, was du von ihnen wünschst und es durch deine Annahmen nicht zu falschen Erwartungshaltungen und damit verbunden zu Enttäuschungen, Stress und Konflikten kommt.
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Sag, was du brauchst
Die meisten Eltern sind nicht so wie du im Fußball zu Hause. Auch wenn du Eltern vor dir hast, deren Kind schon ein paar Jahre spielt, weißt du nicht, wie in der alten Mannschaft das An- und Abmelden zum Spiel erfolgt ist.
Hilf ihnen, sich zurechtzufinden. Sei klar und transparent. Äußere, bis wann du eine Zusage oder Absage brauchst, terminiere sie genau und worüber die Info erfolgen kann. Erkläre, wie nervig und schwierig es in deiner Trainertätigkeit ist, ihnen beständig hinterherzulaufen, dass dich das Zeit kostet, die du z.B. ins Training investieren kannst.
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Erkläre, warum du Zuverlässigkeit willst
Der Fokus vieler Eltern, auch wenn wir in einem Mannschaftssport unterwegs sind, liegt meist nur auf ihrer Tochter oder ihrem Sohn. Sie tun fast alles für ihr Kind und wollen, dass es ihm gut geht, es Spaß hat, seine und ihre Erwartungen erfüllt werden.
Eben diesen Wunsch der Eltern kannst du super gut für dich nutzen. Indem du ihnen nämlich erklärst, …
- wie wichtig es ist, zuverlässig beim Training und Spiel dabei zu sein.
- wie wichtig es für deine Planung ist, wenn du bis zum Tag x die Info hast, wer dabei ist, damit du dich bestmöglich mit der Mannschaft vorbereiten kannst.
- wie wichtig es für die Mannschaft ist, eine Kontinuität zu haben und wie sehr das die Zusammengehörigkeit stärkt.
Vermittele ihnen gleichzeitig, was es für das Team und den betreffenden Spieler*in bedeutet, wenn er oder sie nicht regelmäßig dabei ist. Ausgrenzung, geringe Akzeptanz, fehlender Spaß, wenig Spielpraxis können die Folge sein, um nur ein paar Aspekte zu nennen.
Und hier schließt sich der Kreis zu den Eltern wieder. Denn um genau das zu vermeiden, ist Zuverlässigkeit notwendig.
Viele Eltern verstehen das eher, wenn sie die Auswirkungen auf ihr Kind kennen, du sie ihnen an Beispielen erläuterst.
Damit holst du dir viel eher ihr Commitment, ihr Einverständnis ab, dass sie dich durch ihre Verbindlichkeit in deiner Arbeit unterstützen.
Mit den 3 Tipps, kannst du Eltern ganz einfach mit Infos versorgen
- Handout
Ich empfehle dir, dich einmal hinzusetzen und alle wichtigen Informationen zum Thema Zuverlässigkeit, Ab- und Zusagen zum Training und Spiel, über welche Kanäle sie erfolgen, etc. für die Eltern schriftlich zu fixieren. Das kannst du als Handout jedem in die Hand geben, per Mail oder WhatsApp verschicken, als Vorlage für Elterngespräche oder den Elternabend nutzen.
- Video
Bist du mehr der Typ, der sich lieber verbal ausdrücken möchte, dann mach ein kleines, kurzes Video. Fasse darin alles zusammen, was du an die Eltern richten möchtest. Wie das Handout ist ein Video ebenfalls ein Evergreen und ist immer wieder einsetzbar.
- Unterstützung
Du kannst auch die Ab- und Zusage zu Training und Spiel auslagern, z.B. an Trainerkollegen*in oder Elternvertreter*in. Doch braucht es auch dazu vorab die Aufklärung und Information für die Eltern. Je besser das gelingt, desto schneller ist das nervige Hinterherrennen Schnee von gestern. Egal, ob für dich oder deine Unterstützer*in.
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Fotocredit: Unsplash
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