5 Fragen, die dir den Einstieg in die Elternarbeit einfach machen

 

Die meisten Vereine im Amateurbereich kommen mit ihren Kapazitäten an ihre Grenzen. Viele Nachwuchsleistungszentren könnten ihre Spieler noch effizienter ausbilden, wenn sie auch die mit ins Boot holen, die bereits da sind. Ich spreche von den Spielereltern.

Viele Vereine haben noch nicht verstanden, wie wichtig Eltern im Kinder- und Jugendfußball sind. Richtig eingebunden, können sie dich kompetent unterstützen und werden zu einem Gesprächspartner*in auf Augenhöhe.

Häufig belassen Vereine, Jugendleiter*innen, Trainer*innen oder andere Leitungspositionen lieber alles beim Alten, als sich der Herausforderung zu stellen, weil sie nicht wissen, wie.

In diesem Blogartikel erfährst du, wie du in das Thema Elternarbeit starten kannst und wer dir dabei helfen kann.

Willst du lieber hören statt lesen? Dann findest du hier die dazugehörige Podcast-Episode:

1.Willst du mit den Eltern zusammenarbeiten?

Diese Frage steht ganz zu Anfang, wenn du dich mit dem Thema Elternarbeit beschäftigst. Denn deine Antwort darauf ist für den Erfolg verantwortlich.

Dabei hilft es dir, das Potenzial der Eltern zu (er-)kennen.

In Deutschland gib es Stand November 2021 ca. 2,2 Millionen Spieler*innen in Vereinen. Auch wenn die Zahlen rückläufig sind, ist es noch immer eine beeindruckende Zahl. Wird nur jedes 2. Kind von einem Elternteil unterstützt, sprechen wir noch immer von ca. 1. Million Väter und Müttern.

Diesen „Rohdiamant“ lassen viele Vereine links liegen.

Hast du ihn jedoch für dich entdeckt und weißt, dass Eltern dich in deiner Arbeit unterstützen können, ist die Basis gelegt, auf der du eure Zusammenarbeit aufbauen kannst. Ähnlich wie im Fußball. Nur wer wirklich will, macht den nächsten Step ….

2. Was ist der Mehrwert, wenn du mit Eltern zusammenarbeitest?

Veränderungen brauchen immer Investitionen: zeitlich, finanziell, personell. Und sie müssen attraktiv sein.

Damit wir in den Prozess gehen, ist es daher wichtig, dass wir VORHER wissen, was wir davon haben.

Eins vorweg … Eltern sind keine Experten im Kinder- und Jugendfußball.

Das bist du.

Daher ist es wichtig, sie ausreichend und transparent über deine Arbeit und den Bereich, in dem sie dich unterstützen sollen, zu informieren.

Machst du das nicht, führt das zu Stress, Problemen und Konflikten. Denn eure Erwartungshaltungen sind unterschiedlich und führen nicht zum gleichen Ziel.

Bietest du den Eltern eine Struktur, dann haben sie eine Orientierungshilfe. Gleichzeitig zahlt sich dein Invest in die Eltern aus. Du schaffst einen Mehrwert – für dich als Trainer*in und für den Verein.

Hier ein paar Vorteile:

  • Die immer gleichen Fragen und Gespräche werden weniger, da du Eltern die benötigten Infos gibst.
  • Eltern unterstützen dich in bestimmten Bereichen, da sie die Zusammenhänge besser verstehen.
  • Eltern, die eigene Lösungen für ihr Kind suchen, werden weniger, weil sie deine Entscheidungen besser nachvollziehen können.
  • Du hast mehr Zeit für deine Spieler*innen, da einige Aufgaben von Spielereltern übernommen werden.
  • Du kannst dich noch besser auf deine Arbeit fokussieren, da die Zusammenarbeit mit den Eltern stressfreier ist.
  • Gut informierte Eltern sind Multiplikatoren für weitere Eltern, die nächste Mannschaft und nächsten Verein.
  • Der/die Spieler*in steht weniger im Spannungsdreieck zwischen Eltern – Spieler – Trainer, weil Eltern dir und deiner Arbeit vertrauen.
  • Der/die Spieler*in kann sich besser auf seine Ausbildung im Fußball und Schule konzentrieren, weil er auch in den Eltern eine kompetente Unterstützung findet.
  • Eltern können auch in stressigen Momenten ihr Kind leichter unterstützen, weil sie angstfreier die Fußballwelt erleben.

3. Was willst du am Ende erreichen?

Ein weiterer Faktor für eine erfolgreiche Veränderung ist es, wenn du das Ziel kennst.

Ich empfehle dir genau festzulegen, was du in deiner Mannschaft oder im Verein mit den Eltern erreichen, wie du sie einbinden möchtest.

Je klarer du das definierst, desto erfolgreicher kannst du es umsetzen.

Von vielen höre ich immer, dass das Verhältnis zu den Spielereltern besser werden soll. Klingt als Ziel auf den ersten Blick toll. Nur ist diese Formulierung so wage, dass niemand weiß, was genau damit gemeint ist.

InsNetzgegangen_Elternarbeit_Ziele@Steven Lelham/Unsplash

Viel klarer ist es, wenn du kleinteiliger bist und überlegst, welche Informationen Eltern z. B. brauchen, um …

  • bestimmte ehrenamtliche Aufgaben im Verein zu übernehmen
  • dir Unterstützung in der Mannschaft zu geben
  • ihr Kind im Rahmen einer Verletzung zu begleiten
  • für die optimale Ernährung während Training und nach dem Spiel zu sorgen

So legst du das Optimalziel fest. Hast du das gefunden, dann kannst du in die Planung gehen. Auch hier ist es notwendig, genau und kleinteilig zu sein. Brich das Ziel in kleine Minimalziele herunter, damit du von der Idee ans Ziel gelangst.

Denn jedes erreichte Minimalziel erhöht die Lust, an deinem Optimalziel dranzubleiben.

4. Wie ist der Status quo?

Wenn du dein Ziel formuliert hast und den Weg dorthin planst, musst du wissen, von wo aus du startest. Ähnlich wie bei einer Wanderung … Schau dir dazu den Istzustand in deiner Mannschaft oder deinem Verein an.

Ein paar Fragen sollen dir dabei helfen:

  • Wie arbeitest du als Trainer*in mit den Eltern in deiner Mannschaft zusammen?
  • Wie binden wir als Verein die Eltern ein?
  • Arbeiten wir bereits mit den Spielereltern zusammen?
  • Wo läuft das Miteinander gut?
  • Womit sind wir unzufrieden?
  • Was haben wir in der Vergangenheit bereits unternommen in Bezug auf Elternarbeit?
  • Wie ist die Akzeptanz der Eltern und Elternarbeit im Verein?

5. Wer kann dich unterstützen?

Sich mit einem neuen Thema zu beschäftigen, ist nicht immer leicht, vor allem wenn man noch ganz am Anfang steht und nicht weiß, wie man starten soll.

Ich kenne das selber von mir. Ich versuche mir im ersten Schritt klar zu werden, was ich will. Dann vernetze ich mich, suche mir Menschen, die in ähnlicher Situation sind oder sogar schon weiter sind. Und hin und wieder auch eine(n) Experten/*in, damit ich professionell und schnell ins Tun komme.

Das kannst du auch machen …

Als Trainer*in kannst du dir Verbündete in deinem Trainerteam, deinen Trainerkollegen oder der Jugendleitung suchen und gemeinsam die Umsetzung planen.

Als Verein kannst du dich mit anderen vernetzen, dich zusammenschließen, Erfahrungen mit denen austauschen, die bereits erfolgreich mit Eltern zusammenarbeiten.

Greife auch auf Situationen zurück, in denen du ähnliche Prozesse durchlaufen hast. Schau dir an, was oder wer dir damals geholfen hat, erfolgreich ans Ziel zu kommen.

Du kannst dir auch eine Expertin wie mich an deine Seite holen, um bereits von Beginn an eine klare Struktur für die Umsetzung zu haben und schneller ans Ziel zu kommen.

Sprich mich gerne an und ich sage dir, wie ich dich dabei unterstützen kann und wie eine Zusammenarbeit mit mir aussieht.

Dazu kannst du mir gerne eine Mail an info@susanne-amar.de schicken oder du buchst dir  ein kostenfreies Erstgespräch.

Mein Fazit

Im Kinder- und Jugendfußball – unabhängig des Leistungsniveaus – braucht es die strukturierte Unterstützung der Spielereltern. Und wenn du dich mit den Fragen intensiv beschäftigst, ist es leichter sie in deine Arbeit einzubinden als du denkst.