So kommen die Eltern zu deinem Elternabend

Wie viele Elternabende soll ich in der Saison machen? Was kann ich machen, damit die Eltern auch kommen? Wie kann ich mich gut auf die Fragen und Themen der Eltern vorbereiten?

Viele Fragen, die mir zum Thema Elternabend regelmäßig gestellt werden.

Die einen machen ihn zu Beginn der Vorbereitung, die anderen warten damit bis nach den Ferien. Andere wiederum machen gar keinen, wieder anderen wird es von der Jugendleitung freigestellt einen zu machen, die einen machen ihn online, die anderen offline …

Also, es gibt verschiedene Möglichkeiten.

Für viele ist der Elternabend ein lästiges Übel.
Dass er auch Spaß machen kann, dieses Gefühl kennen viele nicht.

Leider! Aber es geht auch anders …

Weil ich weiß, dass ein guter Elternabend die halbe Miete ist, erkläre ich dir, wie du über den ersten Elternabend den Grundstein für ein gutes Miteinander mit den Eltern schaffen kannst und wie das Treffen Mehrwert für dich und die Eltern bietet.

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Der Elternabend stärkt eure Beziehung

Ein Trainer, der im letzten Monat einen Elternabend veranstaltet und den sehr gut geplant und vorbereitet hat, hat ein tolles Feedback von den Eltern bekommen. Sie haben am Ende der Veranstaltung gesagt, dass sie noch nie so einen strukturierten und informativen Elternabend erlebt haben.

Ehrlich, so ein Feedback kannst du auch von den Eltern erhalten, die deinen Elternabend besuchen.

Du kannst über den Elternabend nicht nur deine Saisonpläne darstellen und die Eltern über Turniere, Spiele und Beitragszahlungen informieren, eben das was üblicherweise gemacht wird, sondern der Elternabend hilft dir unglaublich beim Beziehungsaufbau zwischen dir und den Eltern.

Denn, wenn du ihn so gestaltest, dass sich Eltern angesprochen fühlen und sich als Teil des Elternabend sehen, dann gehen sie mit einer anderen Haltung in ihn rein und viele auch mit großem Interesse.

1. Der Elternabend ist ein Muss

Wie viele braucht es? Das ist eine typische Frage, die mir immer gestellt wird.

Ich empfehle mindestens zwei:
  • zu Beginn der Saison
  • in/nach Winterpause

Sieh den ersten Elternabend als Neustart in die Saison. Meist übernimmst du eine neue Mannschaft und du lernst Spieler*innen und Eltern erst einmal kennen.

Was machst du, wenn du jemanden neu kennenlernst?

Du stellst dich vor, erzählst ein bisschen von dir und im Gespräch erzählt dein Gegenüber von sich oder du stellst Fragen.

Genau das solltest du auch im Elternabend machen. Dich und dein Trainerteam vorstellen, damit die Eltern wissen, wer ihr Kind trainiert und wem sie es anvertrauen.

Das kommt leider immer zu kurz oder wird gar nicht gemacht.

Im Coaching nennt man das auch den Joining-Prozess. Ich lerne mein Gegenüber kennen, weiß mit wem ich es zu tun habe und baue langsam Vertrauen auf. Gerade im Kinder- und Jugendfußball für die Eltern super wichtig.

Bei einer überschaubaren Teilnehmer*innenzahl solltest du dir auf jeden Fall die Zeit dazu nehmen. Das kann kurz und knackig, sollte jedoch nicht vernachlässigt werden.

Es wird sich später auszahlen, da du hier bereits die Basis für eure Beziehung legst. Denn nicht nur du lernst die Eltern kennen und sie dich, sondern die Eltern lernen sich auch untereinander kennen. Das ist für das Gemeinschaftsgefühl super wichtig und ist auch immer eine gute Möglichkeit herauszufinden, wer welche Kompetenzen hat und dich unterstützen kann.

Gleichzeitig kannst du in diesem ersten Treffen alle wichtigen Infos zu Saisonplanung, Spielen, Unterstützung und Mithilfe der Eltern bis hin zu Ehrenamt im Verein geben.

Siehe es als gut investierten Grundstein, damit dein Haus auf festem Boden steht.

Den zweiten Elternabend zwischen Januar und März solltest du dazu nutzen, Eltern zu erklären, wie es bis zum Ende der Saison weitergeht, wann die Gespräche mit Spieler*innen und Eltern bezüglich weiterer Perspektiven, Übernahmen und Planungen stattfinden und schon mal Optionen aufgezeigt werden, falls das Kind nicht in die nächste Jugend wechselt. So haben auch die Eltern eine ungefähre Vorstellung, was noch kommt und finden sich nicht so im Fußball-Nirwana wieder.

2. So kommen die Eltern

Zu allererst: wenn nicht viele Eltern kommen, dann fühlen sie sich nicht angesprochen. Das mag jetzt hart klingen, aber du hast nicht die richtige Ansprache gewählt.

Um sie für den Elternabend zu interessieren, hilft es bereits, wenn du sie im Vorfeld fragst, welche Erwartungen sie an den Abend und an dich haben, was sie zur Saison und zu deiner Arbeit wissen wollen. Das gibt ihnen das Gefühl, dass sie von dir gehört werden und du machst sie so zum Teil des Abends und des Hobby ihres Kindes und gibst ihnen Sichtbarkeit und Anerkennung.

Dir verschafft es einen Einblick in die Welt der Eltern, was sie beschäftigt und du bekommst ein „Gefühl“ für sie. Gleichzeitig gibt dir das Sicherheit, du kannst dich auf die Fragen/Themen vorbereiten und wirst nicht überrascht.

Wichtig: Du solltest die Fragen ernsthaft aufgreifen und im Elternabend auf sie eingehen.

Hab jedoch nicht den Anspruch, dass jetzt sofort alle Eltern kommen. Das wird nicht gelingen, da viele Eltern Elternabend müde sind, die bisherigen eher an ihren Bedürfnissen vorbeigingen und häufig unattraktiv gestaltet sind.

Erst einmal reicht es, wenn 6-8 Eltern kommen. Denn wenn die überzeugt sind, sich richtig abgeholt und eingebunden fühlen, dann sind sie die besten Multiplikatoren, die du dir wünschen kannst. Denn sie werden ihre positiven Erfahrungen weitertragen.

3. Die richtige Planung

Wenn ich etwas strukturieren will, dann hilft es mir immer sehr, mir ein paar Fragen zu stellen. Die Antworten und Stichpunkte schreibe ich mir einzeln auf Karteikarten und „baue“ mir damit meinen Workshop, Vortrag etc. pp.

Hier ein paar Fragen für dich, die dir helfen, den Elternabend gut zu strukturieren. So kannst du wichtige Elemente oder auch Themen neben den immer gleichen leichter finden.

  • Was soll das Ziel des Elternabends sein?
  • Welche Themen wirst du ansprechen?
  • Welche Infos brauchen die Eltern auf jeden Fall zu deiner Arbeit, zur Saison?
  • Wobei brauchst die die Mithilfe der Eltern? Training/Spiel/Turnier/wöchentlich/regelmäßig/sporadisch
  • Brauchst du Unterstützung bei der Durchführung des Elternabends? Wenn ja, von wem, wofür?
  • Welche Tools wirst du nutzen für deine Inhalte und bei Onlineveranstaltungen? ZOOM, Teams, Webex, PowerPoint, Google Docs etc.

Diese Impulse kannst du anwenden, egal ob du den Elternabend online oder offline durchführen willst.

Mein Fazit: Ein Elternabend hilft dir, die Zusammenarbeit mit den Eltern auf- und auszubauen und zu stärken. Wenn du den Impulsen und Tipps folgst, erstellst du dir eine Vorlage, die du immer wieder verwenden kannst.

Konnte ich dich davon überzeugen, den nächsten Elternabend anders zu planen oder bist du bereits zufrieden mit deinem?

Schreib mir gerne eine Mail an info@susanne-amar.de, wie du deinen Elternabend angehst. Ich freue mich auf dein Feedback!