Ich würde nichts anderes machen wollen …
Wenn ich erzähle, dass ich Kommunikationsexpertin im Kinder- und Jugendfußball bin, dann erhalte ich die zwei immer gleichen Reaktionen:
Nr. 1: „Wie bist du denn dazu gekommen?“
Nr. 2: „Das ist aber auch dringend notwendig!“
Finde ich auch und sehe viele Möglichkeiten, etwas an der bisherigen Kommunikation zwischen Eltern und Trainer*innen zu verändern. Bereits mit kleinen Impulsen und großer Wirkung.
In meiner Arbeit unterstütze ich Trainer*innen und Jugendleiter*innen darin, eine wertschätzende Zusammenarbeit zu schaffen, um gemeinsam bestmögliche Voraussetzungen für die Spieler*innen zu schaffen. Und selbst Spaß am Sport bzw. Hobby ihres Kindes zu haben.
Miteinander reden und zusammenzuarbeiten sind dabei die beiden wichtigen Faktoren. Zwei Dinge, an denen ich besonders Gefallen finde und die auch neben dem Platz sehr wichtig sind.
In diesem Blogartikel verrate ich dir die 10 Gründe, warum ich meinen Job so liebe. Ich möchte mit dir meine Erfahrungen teilen und dir gleichzeitig dadurch zeigen, dass der Weg der Veränderung gar nicht so steinig sein muss.
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Dass ich genau das heute mache, „verdanke“ ich unserem Sohn. Er hat mich an seiner Fußballleidenschaft mehr als 13 Jahre teilhaben lassen und hat mir gezeigt, wie sehr er dafür brennt. Und ganz ehrlich … Genau das war der Grund, ihn zu unterstützen, obwohl mich der Sport kein bisschen interessierte.
Meine Erlebnisse und Erfahrungen – die schönen wie auch die unschönen – haben mir gezeigt, dass der Kinder- und Jugendfußball die Eltern als Partner akzeptieren muss, damit sich in der Zusammenarbeit etwas verändern kann.
Um eine wertschätzende Partnerschaft eingehen zu kennen, muss man sich kennen, verstehen und respektieren. Dazu braucht es Informationen, Akzeptanz und Offenheit.
Ich weiß selbst, dass es nicht immer einfach ist, sich an etwas heranzutrauen, wenn man sich kaum auskennt. Doch ich weiß auch, wie toll es ist, wenn man genau diesen Schritt macht. Mich hat er in mein heutiges Tun geführt …
Inhaltsverzeichnis
1. Miteinander reden ist wichtig!
Bis vor 5 Jahren habe ich als Fernsehproducerin gearbeitet. In der Zeit habe ich tolle Formate verantwortet und mit tollen Menschen zusammengearbeitet. Egal wie groß unser Team war, lag mein Fokus bereits da auf Informationen und Transparenz, um jede(n) mit den Infos zu versorgen, damit er/sie bestmöglich seinen/ihren Job machen konnte.
Etwas, das in allen Bereichen, in denen Menschen aufeinandertreffen, ähnlich ist. Auch im Kinder- und Jugendfußball zwischen Trainer*innen und Spielereltern.
2. Den 1. Schritt ins Gespräch zu machen ist so einfach!
Als ich unseren Sohn in seinem Sport begleitet habe, wusste ich so gar nichts über den Kinder-und Jugendfußball. Er war für mich nie ein Sport, den ich interessant empfand.
Damals hätte ich mir so sehr gewünscht, ein paar Infos zu bekommen: Basiswissen zu Erwartungen und Verpflichtungen und dem Vereinswesen. Denn damit hätte ich eine Grundlage gehabt, um unseren Sohn noch besser begleiten und den Trainer vermutlich noch effektiver unterstützen zu können.
3. Ich weiß, wie es sich anfühlt, hilflos zu sein!
Unser Sohn war zwischen 12 und 14 Jahren sehr oft und auch langwierig verletzt. In diesen Momenten gab es so gut wie keinen Kontakt zu den Trainern oder der Mannschaft. Er war in der Reha oder beim Physiotherapeuten, ich war dann mehr Mentalcoach als Mutter.
Wie oft war er unsicher, ob er jemals wieder an seine alte Form herankommt. Wie oft war ich diejenige, die ihn motivierend beiseitestand. Ohne zu wissen, wann und ob er wieder auf dem Platz stehen wird. Das und einiges mehr hat mich hin und wieder ein bisschen hilflos gemacht, weil mir die fachliche Unterstützung durch den Verein bzw. Trainer gefehlt hat.
4. Die Perspektive zu verändern ist so hilfreich!
Ich möchte wissen, was in meinem Gegenüber vorgeht. Dazu nutze ich gerne den Perspektivwechsel, auch in meiner Arbeit. Mit diesem Tool aus dem Coaching versuche ich aus der Position der Person die Situation zu betrachten. Das hilft mir besser zu verstehen, wie sich mein Gegenüber fühlt und warum er/sie so agiert, wie er/sie es tut. Das bietet beiden Parteien ein klareres Verständnis vom anderen und schafft dadurch Vertrauen. Die Basis für eine wertschätzende Kommunikation.
5. Viele Trainer*innen wollen die Zusammenarbeit positiv verändern, wissen jedoch nicht wie!
Ich kenne mittlerweile viele Trainer*innen – egal, ob jung oder alt, erfahren oder noch neu in der Trainerwelt – die die Unterstützung durch die Spielereltern wollen und brauchen, jedoch nicht wissen, wie sie das anstellen sollen. Denn im Rahmen der diversen Traineraus- und Weiterbildung wird dem Thema Elternkommunikation wenig Beachtung geschenkt. Ich weiß, was beide Seiten brauchen und kann durch bereits leicht umzusetzende Impulse helfen.
6. Auch das Ehrenamt kann es sich leichter machen!
Der Amateurfußball und das damit verbundene Vereinswesen würde ohne die vielen Ehrenamtler nicht funktionieren. Viele gehen auf dem Zahnfleisch und es ist unbenommen, dass sich daran etwas verändern muss. Zusätzliche können kleinere Aufgaben, die durch Spielereltern abgedeckt werden, bereits unterstützen. Aber nur dann, wenn sie sie kennen. Etwas, das viele Vereine nicht im Blick haben und wobei ich ihnen mit der richtigen und individuellen Informationspolitik behilflich bin.
7. Spieler*in steht im Fokus!
Sind wir mal ehrlich … Im Kinder- und Jugendfußball geht es um die Kinder und Jugendlichen. Bei vielen Eltern und Trainer*innen verrutscht dieser Blickwinkel gerne mal. Die Spieler*innen werden gepusht und es geht dann mehr um Leistung und Erfolg.
Schnell geraten die Aufgaben der Eltern als Begleiter*in und Unterstützer*in und die des/der Trainers*in gerne mal durcheinander. Die jungen Menschen werden zur Nebensache oder mehr „Mittel zum Zweck“. Ich rücke in Vorträgen und Workshops die Verantwortlichkeiten wieder ein bisschen an die richtigen Stellen und erkläre, um wen es hier wirklich geht …
8. Soziale Kompetenzen werden nirgends so leicht erlernt wie im Fußball!
Anfangs hatte ich das nicht auf dem Schirm. Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, dass neben der sportlichen Ausbildung unser Sohn auch viel fürs Leben neben dem Platz gelernt hat. Soziale Kompetenzen wie z. B. Teamfähigkeit, Konflikt- und Kompromissbereitschaft, Empathie, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit werden über den Fußball spielend erfahren und machen ihn heute zu einem sehr geschätzten Mitglied in seiner Berufswelt. Dieses Wissen hilft Eltern, die dem Sport eher voreingenommen gegenüber sind.
9. Ich liebe es, Menschen zu unterstützen, die im Kinder- und Jugendfußball etwas verändern wollen!
Die Zusammenarbeit zwischen den Trainer*innen und den Eltern muss sich verändern, damit die Spieler*innen bestmögliche Voraussetzungen für ihren Sport bekommen und beide Parteien mit Spaß und Entspannung statt mit Frust und Stress dabei sind. Dabei helfe ich gerne mit und mich begeistert es immer sehr, wenn die Teilnehmer*innen aus meinen Vorträgen oder Workshops mit Impulsen herausgehen, die sie direkt in ihrem Trainingsalltag umsetzen können.
10. Ich brenne für meine Arbeit, weil ich bereits viele in der Veränderung begleitet habe!
Durch meine eigenen Erfahrungen weiß ich, wie wichtig es ist, dass Trainer*innen und Eltern sich kennen(lernen) und Informationen miteinander austauschen. Denn nur so schaffen sie die Basis für ihre Zusammenarbeit. Hier den passenden Weg für den Einzelnen oder den Verein zu finden, macht mir extrem viel Spaß.
Mein Fazit: Im Kinder- und Jugendfußball sind so viele tolle Menschen tätig – neben und auf dem Platz. Sie durch meine eigenen Erfahrungen und mein Fachwissen zu unterstützen, damit ihre ehrenamtliche und/oder hauptamtliche Tätigkeit entspannter und stressfreier wird und Eltern mit mehr Lust ihr Kind begleiten, führen dazu, dass mir meine Arbeit so gefällt.
Jetzt interessiert mich natürlich: Was gefällt dir an deiner Arbeit im Kinder- und Jugendfußball besonders gut? Hinterlass mir gerne einen Kommentar und teile deine Leidenschaft mit uns. Ich freue mich drauf!
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