Eine gute Vorbereitung ist das A & O, um ein respektvolles Gespräch führen zu können

Vor ein paar Wochen waren mein Mann und ich in Südtirol wandern. Wir haben das vor ein paar Jahren für uns entdeckt und lieben es seither. Durch den Wald laufen, unbekannte Wege gehen, Höhenmeter machen, irgendwo Pausen einlegen, die Aussicht genießen, die Hunde springen in Bäche, rennen über Wiesen und Wälder … Herrlich!

Meist hängt jeder seinen Gedanken nach und gerade in Bewegung kommen mir oft viele Ideen. Und bei einer unserer vielen Wanderungen, auf der wir uns auch ein bisschen verlaufen haben, habe ich mir die Frage gestellt, was wandern mit erfolgreich geführter Kommunikation im Kinder- & Jugendfußball gemeinsam hat. Um es vornweg zunehmen, ich finde ganz viel …

Daher erfährst Du heute, was die Gemeinsamkeiten sind, wie wichtig eine gute Vorbereitung im Sport wie im Gespräch ist und was Dir hilft, das Ziel klar vor Augen zu haben.

Gehen wir wandern, legen wir zuallererst das Ziel fest. Mein Mann hat alle möglichen Apps auf seinem Handy, sodass wir immer wissen, wo es lang geht. Was jedoch nicht bedeutet, dass wir uns nicht auch mal verlaufen, zur letzten Weggabelung zurückkehren und einen neuen Versuch starten. Etwas, was uns immer hilft, vor allem in Gebieten, in denen wir uns nicht auskennen, sich Zwischenziele zu markieren.

Denn durch sie erhält der vor uns liegende Weg eine Struktur und gibt auch Sicherheit, dass wir noch richtig sind.

Ich finde es immer toll, wenn auf beispielsweise den steilen Anstieg eine tolle Aussicht ins Tal folgt oder es vor dem Rückweg eine Hütte gibt, in der wir einkehren können. Quasi als Belohnung, dass wir es bis hierher geschafft haben. Dann ist das nächste Teilstück dann gar nicht mehr so anstrengend. Aber klar …

Eine Wanderung je nach Anspruch ist Arbeit, Du musst Dir das Ziel aus eigener Kraft erarbeiten.

Mit jedem Schritt, den Du tust, kommst Du Deinem Endpunkt immer näher. Je nachdem wo der liegt, kann es auch Schwerstarbeit sein und Du schwitzt, stöhnst, fluchst … Aber nach vier oder fünf Stunden wieder ins Hotel zu kommen, den Tag in der Natur verbracht und mit allen Sinnen wahrgenommen zu haben, tut so unglaublich gut und gibt mir immer neue Energie. Am meisten gefällt mir jedoch, dass ich nie weiß, was mich an der nächsten Ecke erwartet und ich mich auf eine mir unbekannte Route einlasse …

Was hat das Wandern in den Bergen nun mit wertschätzender Kommunikation gemein?

Eine ganze Menge … Denn ein erfolgreiches Gespräch braucht die gleichen „Zutaten“ wie eine tolle Wandertour, damit es zwar herausfordernd, jedoch auch durch eine gute Planung stressfrei ist.

1. Das Ziel muss klar sein!

Ohne zu wissen, wo Du hin willst, wird eine Wanderung und auch eine Unterredung für Dich nicht wirklich befriedigend. Bevor Du in ein Gespräch gehst, bereite Dich darauf vor. Überlege, was genau Du besprechen möchtest, was das Thema ist. Wenn Du der Initiator bist, sammle Argumente, um Deinem Gegenüber zu erklären, aus welchen Gründen es Deiner Meinung nach notwendig ist, darüber zu sprechen, und warum sich etwas verändern sollte. Lege für Dich fest, mit welchem Ergebnis Du aus der Unterhaltung herauskommen möchtest. Das hilft Dir, auf dem Weg zu blieben und klar Dein Ziel vor Augen zu haben und zu behalten.

2. Formuliere Minimalziele!

Wenn Du für Dich Dein Ziel formuliert hast, überlege, wie Du es erreichen kannst. Wenn andere Personen involviert sind, wie es Euch gemeinsam gelingt. Meist ist die Umsetzung von jetzt auf gleich schwierig, vielleicht auch unmöglich. Dann helfen Zwischenschritte, sogenannte Minimalziele, die realistisch und umsetzbar sind. Mehrere kleine Schritte führen eher dazu, das Endziel zu erreichen, als direkt mit Siebenmeilenstiefeln loszumarschieren. Ist der Zwischenstepp so formuliert, dass er umgesetzt werden kann, gehst Du an die nächsten Schritte viel motivierter und mit mehr Selbstvertrauen heran. Wichtige Faktoren, die Dich dabei unterstützen, Dein Vorhaben zu realisieren.

3. Nutze Hilfsmittel und Unterstützung

So wie beim Wandern die App, die Wanderkarte, Beschilderungen, etc. hilfreich sind, um oben anzukommen, schau auch für Deine Zielumsetzung, wer oder was Dir helfen kann. Das kann im ersten Schritt die Struktur für das Gespräch auf einer Karteikarte sein, der Wegweiser fürs Gespräch. Mache Dir Notizen, um nicht den roten Faden zu verlieren. Oder eine Person, die es mit Dir vorbereitet oder Dich begleitet, z. B. Trainerkollege*in, Jugendleiter, Ehepartner*in, etc. Alles, was Dir hilft, Deinem Wunschziel näher zu kommen, ist hier denkbar.

Ich habe diese Tipps für Dich zusammengestellt, damit Du Dein nächstes Gespräch stressfrei und auf Augenhöhe mit Deinem Gesprächspartner*in führen kannst.

Unabhängig davon, ob Du Trainer*in oder Elternteil eines Fußball spielenden Kindes bist, gilt für Dich, je klarer und informativer Du Deinem Gegenüber begegnest, desto mehr kann er Dich und Deine Wünsche akzeptieren und verstehen.

Denn gerade in der beidseitigen Kommunikation zwischen Eltern und Trainer*in gewinnen Emotionen schnell die Überhand (Emotionsebene). Mit einer guten Gesprächsstruktur gelingt es Dir, bei der Sache zu bleiben (Sachebene) und respektvoll miteinander zu sprechen. Das ist der Grundstein, damit Du den Kinder- und Jugendfußball – unabhängig Deiner Funktion im Ballsport – mit Spaß erleben und gemeinsam mit Deinem Gegenüber ein Team werden kannst. Denn nur als Team kann man gewinnen!

Vielleicht hast Du Lust, es in Deinem nächsten Gespräch mal zu probieren. Auch wenn es noch nicht rund läuft, lass Dich nicht entmutigen. Bleib dran, denn je mehr Erfahrungen Du sammelst, je besser wird es von Mal zu Mal laufen. Ähnlich wie mit einer neuen Technik im Fußball oder einer neuen Sprache. Es braucht Übung, geh also los …

PS. Möchtest Du mehr über mich erfahren? Dann schau hier vorbei!