Meine Erinnerungsreise in den Kinder- und Jugendfußball
Im heutigen Artikel möchte ich Dir ein bisschen von mir erzählen. Wie Du vielleicht weißt, habe ich unseren Sohn 13 Jahre von der F- bis zur A-Jugend im Fußball begleitet. Aus dieser Zeit sind nicht nur tolle Erinnerungen und Erfahrungen geblieben, haben wir Höhen und Tiefen durchlaufen, sondern auch eine Unmenge Sportklamotten.
Möchtest Du lieber hören? Dann ist hier die dazugehörige Podcast-Episode für Dich.
In unserer Waschküche haben sich über die Jahre viele Säcke mit Fußballklamotten angehäuft. Kurzärmlige, langärmlige Trikots, Sweatshirts, Trainings- und Ausgehanzüge, kurze und lange Hosen, Stutzen, Unterziehhemden, etc. Man fühlt sich schnell wie in einem gut sortierten Fußballladen.
In der Vergangenheit wurden sie, sobald sie zu klein waren, an Freunde weitergereicht, einige sind über Hilfsorganisationen in Afrika gelandet oder wir haben sie an umliegende Jugendprojekte gegeben.
Obwohl unser Sohn mit 18 Jahren ausgezogenen ist, zwischendurch immer mal wieder einige Zeit bei uns gewohnt hat, sind uns seine Fußballutensilien bis heute erhalten geblieben. Ist vermutlich bei vielen jungen Menschen so, dass lieb gewonnene Dinge gerne im Keller der Eltern gelagert werden. Man könnte sie ja noch mal gebrauchen …
Sehr zum Leidwesen meines Mannes, der dort gerne „Ordnung“ hat. Auf jeden Fall sind seine wiederkehrenden Ermahnungen, Bitten und Vorschläge an unseren Sohn, seine Sachen zu sortieren, wegzugeben oder was auch immer er damit anstellen wolle, bisher auf taube Ohren gestoßen. Trotz vorhandener Freizeit in Zeiten von Corona …
Ich habe gemerkt, dass unser Sohn nicht will. Nicht, weil er keine Lust hat, sondern weil es noch nicht der richtige Zeitpunkt ist.
Was mich zu der Annahme verleitet, dass er sich zwar von seiner aktiven Zeit als Nachwuchsfußballer verabschiedet hat, jedoch in Erinnerungen zu schwelgen noch nicht gekommen ist. Was ich sehr gut verstehen kann. Es ist einfach noch nicht der richtige Moment gekommen und es hat wenig mit Lustlosigkeit oder Faulheit zu tun.
Weil ich dieses Gefühl aus ähnlichen Situationen kenne, bin ich letzten Monat aktiv geworden, um ihm ein bisschen unter die Arme zu greifen. Ich habe Joshua angeboten, seine Sachen zu waschen und trocken und sicher in Metallkisten zu verstauen. So hat er alle Zeit der Welt, sich mit diesem Kapitel seines Lebens zu beschäftigen, und zwar genau dann, wann er es möchte. Und mein Mann hat einen aufgeräumten Keller.
Ich sage Dir … Das war eine großartige Reise in die Vergangenheit!
Von den ersten Trikots des ersten Vereins in Größe 128 bis hin zu den letzten in Größe L. Das erste Poldi-Trikot, das Trikot, das ihm im Krankenhaus wegen seiner Schultereckgelenkssprengung (so schmerzhaft wie es klingt, ist es auch) aufgeschnitten wurde, das, das er zu seinem ersten Freundschaftsspiel bei den Profis getragen hat, und die zahlreichen T-Shirts, die es auf den diversen Turnieren gab.
Fünf Maschinen habe ich angestellt, jedes Teil in Händen gehabt und zusammengefaltet, und jedes hat Emotionen in mir wachgerufen. Seine Anfänge in den viel zu großen Trikots, weil der Verein für jede Mannschaft nur ein Set in einer Größe hatte und jeder sehen musste, wie er reinpasste. Die Zeit, als die lange Unterhose durch professionelle Funktionsunterwäsche ausgetauscht wurde, die Ausstattung seines ersten Nachwuchsleistungszentrums und das Lieblingssweatshirt, in dem ich unseren Sohn einfach sehr gerne gesehen habe …
Nun ist die Kiste zu … Und ich bin dankbar, dass mich unser Sohn in eine Welt mitgenommen hat, die ich aus eigenem Antrieb nicht betreten hätte und dass ich ihn im Ausleben seiner Leidenschaft begleiten durfte. Ich möchte diese Zeit nicht missen.
Hast Du/Habt Ihr auch so eine Erinnerungskiste? Was habt ihr mit den Fußballklamotten gemacht, als Dein Sohn oder Deine Tochter mit dem Sport aufgehört hat? Verrate es mir gerne im Kommentar oder schicke mir eine Mail.
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