Wie Du wichtige Dinge fürs Leben über den Sport erlernst

Im S-Magazin/Oktober 2019, dem Stilmagazin des SPIEGEL, lese ich einen Artikel über Georges Kern, CEO der Uhrenmarke Breitling, der gut zu meinem letzten Blogartikel passt. Selbst passionierter Radfahrer ist seine Devise:

… Nur wer auf seinen Körper achtet, könne heutzutage in einem herausfordernden Job mithalten …

Für ihn ist Sport wichtig, um den Anforderungen gewachsen zu sein, die sein Beruf, die viele Reisen, stressige Meetings, etc. mit sich bringen. In dem Zusammenhang nennt er drei Vorteile, wieso er sehr gern mit Sportlern zusammen arbeitet. Er ist damit nicht alleine. Immer mehr Unternehmen nutzen Erfahrungen aus dem Leistungssport für Umstrukturierungsprozesse, Führungskultur, etc.

Diese Eigenschaften kenne ich von ArbeitskollegenInnen, die früher oder noch immer aktiv Mannschaftssport betreiben. Gleichzeitig habe ich sie im Fußball sehr an unserem Sohn bewundert und sie kommen ihm jetzt in seiner Arbeitswelt zugute.

1. Sie sind Teamplayer

Den Blick für und auf mein Gegenüber zu haben, ist nicht nur in einem Mannschaftssport wichtig, sondern auch in Arbeitsteams dienlich. Gemeinsame Ziele verfolgen, an einem Strang ziehen und gleiche Wert haben, sind wichtige Kriterien für Erfolg. Darüberhinaus ist in Teams auch wichtig, emphatisch zu sein und jeden einzubinden. Auch wenn es plakativ ist, steckt doch viel Wahrheit drin: Gemeinsam sind wir stark!

2. Sie verfallen nie in Panik

Ich kenne in meinem Umfeld kaum jemand, der in so jungen Jahren so stressresistent ist wie unser Sohn. Ich denke, das ist etwas, was er im Fußball gelernt hat. Situationen schnell einschätzen, das Spiel lesen können und Handlungsoptionen kognitiv verarbeiten, hilft Dir im Spiel. Gleiches lässt sich auf die Berufswelt übertragen. Hast Du den Überblick – sprich das größere Sichtfeld und die Kenntnis und das Verständnis der Zusammenhänge – fällt es leichter, eine Lösung zu erarbeiten und zu finden. Diese Gewissheit gibt Ruhe und lässt einen weniger in Panik, Sorge oder Stress verfallen.

3. Sie sind diszipliniert

In einem Mannschaftssport erlernen Kinder und Jugendliche bereits in jungen Jahren Disziplin. Denn ohne die kann ein Team – auf und neben dem Platz – nicht funktionieren. Es braucht Regeln, Menschen, die innerhalb des Systems bestimmte Rollen übernehmen, gleichzeitig aber auch die Lust haben in einer Mannschaft spielen bzw. arbeiten zu wollen.

Wieso schreibe ich darüber?

Ich möchte nochmals eine Lanze brechen für den Fußball bzw. für den Mannschaftssport und Eltern ermutigen, sich dem Ballsport zu öffnen, auch wenn es nicht ihr „favorite“ ist. War es bei mir auch nicht und ich weiß, wie nervig es auch manchmal sein kann. Dennoch glaube ich, dass unser Sohn die wichtigen sozialen Kompetenzen nie in der Form und vor allem mit der Leichtigkeit erlernt hätte wie im Fußball. Vielleicht hilft der Gedanke daran, wenn man am nächsten Samstag wieder bei strömenden Regen auf einem Fußballplatz steht und ein bisschen das Hobby seines Kindes verflucht …