Die Rückkehr des Pokals – Der Film

Ich bin eine leidenschaftliche Kinogängerin und im Januar ist es Die Rückkehr des Pokals – Der Film von Eintracht Frankfurt, den ich mir ansehe. Nicht nur für den Film ist es am 22. Januar die Premiere, sondern auch für mich. Denn ich habe mir noch nie eine Dokumentation über einen Fußballverein im Kino angeschaut. Aktuelle aber auch ehemalige Spieler wie Danny da Costa, Marco Russ, Mijat Gacinovic, Ante Rebic, Aymen Barkok und Lukas Hradecky sind ebenso dabei wie Sportvorstand Fredi Bobic, Vorstand Axel Hellmann und der ehemalige Trainer Nico Kovac mit Bruder. Sie alle erleben noch mal den Sieg des DFB-Pokals.

Und ich muss sagen, es ist ein Erlebnis. Ich habe wenig, bis gar nichts vom Pokal-Finale am 19. Mai 2018 mitbekommen, weiß nur, dass schlussendlich Frankfurt gewonnen hat. Dass sie das Jahr davor auch schon so nahe dran waren, wusste ich nicht.

InsNetzgegangen_DFB-Pokal 2018©Susanne Amar

Die Doku packt mich von der ersten Sekunde und nimmt mich mit auf eine Reise, die unglaublich emotional und spannend ist. Sie zeigt die Tage vor, während und nach dem Pokalspiel. Wie nicht nur die Spieler und ihr Trainer, sondern ein ganzer Verein darauf hinarbeitet, das „Ding“ nach Hause zu bringen. Aussagen z. B. von Kevin-Prince Boateng, Marco Russ und auch Eintracht-Präsident Peter Fischer vermitteln mir einen Einblick, wie wichtig der Sieg für sie ist, wie sie sich in den verschiedenen Momenten gefühlt haben und wie sehr sie an sich glauben. Und trotz aller Emotionen und Spannung kommt der Humor nicht zu kurz. Wenn Danny Da Costa am Flughafen in Berlin am Gepäckband steht und fragt, ob er der Letzte sei, lacht das ganze Kino.

Und Nico Kovac … Was soll ich sagen? Ein sehr charismatischer Mensch, dem man in den O-Tönen auch ein halbes Jahr später anmerkt, wie sehr es ihn noch bewegt – vielleicht auch und gerade, weil er nicht mehr Trainer der Eintracht ist. Da gibt es einige Momente, in denen er Tränen in den Augen hat. Nach dem Film gesteht er freimütig, dass die eine oder andere Szene herausgeschnitten wurde, damit er nicht als „Heulsuse“ rüberkommt. Macht ihn sehr sympathisch.

Spätestens, wenn die Vereinslegende Karl-Heinz Körbel den Pokal auf die Tribüne bringt, den er 30 Jahre zuvor gewonnen hat und nun in die Luft hält, ist für mich der emotionale Höhepunkt erreicht. Gänsehaut pur und ich kann es vor lauter Anspannung kaum abwarten, dass die Doku zu Ende ist.

Man muss kein Eintracht-Fan sein (sorry, liebe Frankfurter), vielleicht noch nicht einmal Fußballfan, um Gefallen an dem Film zu finden. Wer einfach eine tolle Geschichte sehen will, der ist hier genau richtig. Ich kann meinem ehemaligen Kollegen Björn Tanneberger nur gratulieren – „Grandios! Well done!“ – und mich für diese tollen 89 Minuten bedanken.