Sollte sich der Familienurlaub nach der trainingsfreien Zeit im Fußball richten?

In einigen Wochen beginnen die Osterferien und die Sommerferien sind je nach Bundesland auch nicht mehr ganz soweit weg … Aus eigener Erfahrung und von einigen Eltern weiß ich, dass Ferien oder trainingsfreie Zeiten oftmals nicht frühzeitig genug kommuniziert werden. Dann kann es sein, dass Eltern/Familien sagen, hätten wir gewusst, dass Ferien sind, wären wir weggefahren. Oder aber Trainer auf Spieler*innen verzichten müssen, weil sie im Urlaub sind, obwohl Training ist.

Kinderfußball

Bereits im Kinderfußball hilft es den Eltern frühzeitig zu wissen, wann Ferien und trainingsfrei ist.
Denn viele Eltern müssen ihren Urlaub miteinander und mit ihrem Arbeitgeber absprechen, bedeutet eine lange Vorlaufzeit und spontanes Reagieren ist nicht möglich.

Denn in Unternehmen gibt es ja meist nicht nur einen Mitarbeiter, der Kinder hat und je nach Situation kann es für den Vorgesetzten eine logistische Herausforderung sein, allen gerecht zu werden. Kommt einer mit Änderungswünschen, weil die Fußballmannschaft bereits wieder trainiert, wenn eigentlich die ganze Familie im Spanienurlaub sein sollte, kann darauf meist kurzfristig keine Rücksicht genommen werden. Unabhängig davon, dass man früh buchen muss, wenn man in den Ferienzeiten wegfahren möchte und das vielleicht zu einem Preis, der ansatzweise vertretbar ist.

Gleichzeitig helfen zeitige Informationen auch, einigen Eltern die Betreuung ihre Kinder zu sichern. Wenn der Verein beispielsweise ein Ferienprogramm anbietet. Denn sechs Wochen Sommerferien können ganz schön lang sein, wenn man die ersten beiden Wochen auf Reisen war, danach wieder arbeiten muss, die Kinder aber noch vier Wochen frei haben und eine Betreuung selbst organisiert werden muss. Ich spreche da aus Erfahrungen.

Jugendfußball

Sind die Spieler*innen älter wird es ungern gesehen, wenn sie außerhalb der trainingsfreien Zeiten in Urlaub fahren.

Auch beginnt hier immer mehr das Alter, in dem die Spieler*innen mit entscheiden wollen.

Hat der Nachwuchs bereits in der F- und E-Jugend mit dem Fußball begonnen, zeigt sich hier immer mehr die Wichtigkeit des Hobbys. Dazu gehört eben auch die Zuverlässigkeit. Und viele möchten nicht früher aus- bzw. später ins Training einsteigen. Doch um genau das zu verhindern, sollten Eltern frühzeitig informiert werden – siehe oben –, soweit Termine im Vorfeld feststehen.

Nachwuchsleistungszentrum

Ich verrate hier sicherlich kein Geheimnis … Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass sich in einem NLZ alles dem Fußball unterordnen sollte. Das hat bei uns einige Zeit dazu geführt, dass mein Mann und ich getrennt mit unseren Kindern in Urlaub gefahren sind.

Denn bereits 2-3 Wochen vor den Sommerferien hatte unser Sohn Trainings- und spielfrei, ist aber noch zur Schule gegangen, sodass an Wegfahren nicht zu denken war. Ab spätestens der dritten Woche ging die Vorbereitung los. Wenn in der Zeit zwei Mal am Tag trainiert wird und der Spieler 1-2 Wochen später erst dazu stößt, kann sich jeder vorstellen, dass das Versäumte nicht mehr so leicht aufgeholt werden kann. Auch wenn es einen Trainingsplan für die Ferien gibt.

Diese Erfahrung hat unser Sohn gemacht, da wir ausnahmsweise mal frühzeitig einen dreiwöchigen Urlaub gebucht hatten, bevor feststand, dass er in ein NLZ wechseln wird. Ist später nicht mehr vorgekommen, da er es nicht mehr wollte. Und so gab es bei uns dann mal den Vater–Sohn oder Mutter–Sohn–Urlaub.

So eine Saison ist eng getaktet und jeder Trainer möchte mit einer gut vorbereiteten Mannschaft starten.

Doch sollten wir nicht vergessen, dass die Spieler*innen auf diesem Leistungsniveau eine schulische wie fußballerische Ausbildung genießen und auch mal durchpusten sollen/wollen/müssen.

3 Tipps

1. Wie mit allen Themen, die den Trainer, den/die Spieler*in und die Eltern betreffen, ist eine frühe und klare Kommunikation auch hier hilfreich.

2. Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit gemeinsam eine Lösung zu finden, sodass viele Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Zum Beispiel, dass der Trainer zwei Alternativen anbietet und die Mehrheit entscheidet.

3. Urlaub ist für alle wichtig. Auch für Kinder und Jugendliche. Und eine Auszeit aus dem Fußball, auch wenn es hier nur um das Hobby geht, tut ebenso gut wie die Ferien in der Schule. Daher möchte ich dazu ermutigen, die Bedürfnisse der Familie – damit meine ich auch Geschwisterkinder – nicht aus den Augen zu verlieren.

Wie sieht die Ferienplanung in Eurer Mannschaft aus? Schreibt mir an info@ins-netz-gegangen.info oder hinterlasst mir einen Kommentar.