Meine erste Leipziger Buchmesse

Da ich ja nicht nur Coach und Bloggerin bin, sondern auch Autorin, gehört es ebenfalls zu meinem Job, zu wissen, was es in der Bücherfachwelt so gibt. Und wo kann man das natürlich besser als auf der Messe! Also, auf nach Leipzig!

Im Vorfeld studiere ich eifrig das Programm, notiere mir interessante Workshops und Vorträge, melde mich zu Gesprächsrunden an und mache Termine mit Menschen, die ich gerne treffen möchte. Es ist vielleicht nicht allen bekannt und interessiert auch die wenigsten Leser, zumindest habe ich bis zur Veröffentlichung meines Buches nie darauf geachtet: Ich habe Ins Netz gegangen mein Leben mit einem Nachwuchskicker zwischen Schulbank und Torjubel als Selfpublisher herausgebracht.
Das bedeutet, ich hab mich um Titel, Cover, Lektorat, Korrektor, Gestaltung des Buches, Fotos, Erscheinungstermin, Marketing, Pressetext, etc. selbst gekümmert. Und hatte wunderbare Unterstützung durch meine Lektorin Barbara Lauer und meine Grafikerin Babse Thoben. Ganz herzlichen Dank Euch beiden für die super Zusammenarbeit! Und natürlich auch an tredition, die sich um mein Taschenbuch und E-Book kümmern, schauen, dass beide in allen wichtigen Verzeichnissen gelistet sind, in Windeseile Rezensionsexemplare verschicken, den Vertrieb machen und immer ein offenes Ohr für meine unzähligen Fragen und Ideen haben. Wer mit dem Gedanken spielt, ich kann sie nur wärmstens empfehlen …

Dadurch ist natürlich Halle 5 – die Selfpublisher Halle – mein Ziel. Hier finde ich alle Verlage, Verbände, Buchhändler, Buchblogger, hier finden sich Flächen, auf denen gelesen, diskutiert, doziert, gesprochen und informiert wird. Schnell merke ich, dass uns Selfpublisher alle das Gleiche umtreibt:

Wie bekommen wir unser Buch in den Buchhandel?

Obwohl die Qualität unserer Bücher – der meisten zumindest – ebenso gut ist wie die der Verlagsbücher, bedeutet es viel Klinkenputzen, Überzeugungsarbeit, private Kontakte und Durchhaltevermögen, bis ein Exemplar im Regal steht. Klar könnte man jetzt sagen, es gibt doch Amazon.

Aber laut aktueller Zahlen der Frankfurter Buchmesse werden 47,3 % der Bücher noch immer über den stationären Buchhandel bezogen, meist im Laden um die Ecke.

Und da wollen alle Autoren auch hin …

Auf der Messe lerne ich Bianca Bolduan kennen, Besitzerin der Wortwerke Buchhandlung,  und finde ihr Konzept überzeugend: Sie bietet nur Selfpublishern und Autoren aus kleinen Verlagen eine Regalfläche für den Verkauf im Buchhandel an. Denn viele Autoren, die in einem Verlag publizieren, müssen sich oftmals genauso wie ich darum kümmern, dass ihr Werk in den Handel kommt, ein gutes Marketing hat und damit verbunden eine ausreichende Sichtbarkeit.

Unglaublich beeindruckt hat mich die 6. Leipziger Autorenrunde #lar18 am Samstag.
Hatte schon einiges darüber gehört und viele Autorenkollegen hatten sie mir empfohlen: An 18 Tischen verlaufen parallel zueinander Tischrundengespräche zu den unterschiedlichsten Themen, moderiert jeweils durch einen Referenten. Zeitrahmen 45 Minuten, jedes Thema wird zweimal hintereinander durchgeführt.

#KarlaPaul

Ich lerne hier die mitreißende Karla Paul kennen, die darüber spricht, wie man vom Autor zur Marke wird. Sie selbst ist Literaturbloggerin und Literaturlobbyistin – gibt es nicht nur in der Wirtschaft – und versprüht so viel Energie und Leidenschaft, dass es für uns 12 Teilnehmer reicht. Und ebenso viele neue und interessante Impulse nehme ich mit. Martina Troyer, die sich auf strategische Kommunikation spezialisiert hat, informiert über Sichtbarkeit im Netz und in unserem anschließenden Gespräch merke ich, dass ich doch schon eine ganze Menge „sichtbar“ mache.

Zufrieden verlasse ich am Samstagabend in dichtem Schneetreiben meine erste Buchmesse und freue mich auf die nächste in Frankfurt, für die bereits erste Gespräche geführt sind. Jetzt dreht sich erst einmal alles um meine Lesung im April. Mehr verrate ich noch nicht …