Wie Dry Needling bei Muskelproblemen helfen kann

Wenn es um Behandlungen mit Nadeln geht, hat jeder sofort Akupunktur vor Augen. Daneben gibt es aber auch die Methode des Dry Needling.

Unterschied der beiden Methoden: Bei der Akupunktur werden die Meridian- oder Reflexpunkte gestochen und auf energetischer Ebene gearbeitet. Beim Dry Needling geht es um die Muskel- und Anatomiestruktur und die sogenannten Triggerpunkte werden behandelt.

Triggerpunkte sind Verspannungen in einem verhärteten Muskel. Interessant daran: Sie liegen oft in einem anderen Muskel als der Schmerz. Das Ziel ist es, die Verspannung zu lösen und die Muskelstruktur zu lockern. Bei Sportlern hilft das Dry Needling auch Muskeln mit einem hohen Muskeltonus ein bisschen mehr Entspannung zu verschaffen.

Im Gegensatz zur Triggerpunkttherapie, bei der mit den Händen manuell gearbeitet wird, können im Dry Needling die feinen Akupunkturnadeln punktgenauer eingesetzt werden.

Bei all dieser tollen Diagnostik und Behandlung über die ich bisher geschrieben habe, ist eins aber ganz wichtig:
Kenne ich als Spieler meine Schwachstellen, muss ich über das normale Training hinaus etwas tun, damit meine Muskulatur dehnfähig und geschmeidig wird und bleibt. Klingt schön, sieht aber in der Realität anders aus.

Die Jungs werden erst aktiv, wenn Not am Mann ist. Läuft alles rund, sind die Extraeinheiten Schnee von gestern. Ähnlich wie mit der Schule… Da kennen viele auch ihre Lücken. Die aber freiwillig und kontinuierlich auffüllen, ist schwer bis unmöglich.

Generell frage ich mich, ob von sportlicher Seite auf diese Thematik ausreichend geschaut wird. Auf den Fußballplätzen entdecke ich viele Jugendspieler, die staksig über den Fußballplatz laufen. Die mit ihren Fingerspitzen kaum ihre Zehenspitzen berühren können – egal ob im Stehen oder auf dem Boden.
Häufigster Grund dafür: verkürzte Oberschenkelmuskulatur und verkürzte Hüftbeuger.
Für diejenigen, die noch nie etwas von einem Hüftbeuger gehört haben: Er ist der Muskel, der den Oberschenkel mit dem Becken und der unteren Wirbelsäule verbindet und u.a. für die Körperstabilität sorgt.

Bei uns schleicht sich im Laufe der Jahre eine kleine Reha-Abteilung ins Haus.

Sie wird immer dann von meinem Sohn besucht, wenn es ein Wehwehchen gibt. Ansonsten wird sie stiefmütterlich behandelt, siehe oben…

Dazu gehören die Thera-Bänder, mit denen sich effektive und oft kraftzehrende Übungen machen lassen.
Das Airex-Kissen – quadratisch und aus Schaumstoff – stärkt das Gleichgewicht, die Standstabilität und Balance. Lässt sich super morgens und abends beim Zähneputzen anwenden.
Die BlackRoll sorgt für Lockerung und bessere Regeneration der Faszien. Ich persönlich nutze sie gerne vor und nach dem Laufen.

Es ist recht einfach, selbstständig und mit wenig Aufwand präventiv tätig zu werden. Die Frage ist nur:
Wie kann man den inneren Schweinehund überwinden und es zur Alltäglichkeit werden lassen?
Ehrliche Antwort: Es gibt keine allgemeingültige Antwort. Jeder muss für sich den richtigen Weg finden. Oder aber auch nicht…

Denn ist der Wunsch mehr zu tun nicht intrinsisch gesteuert, sprich aus dem Bestreben um meiner selbst willen heraus, wird er schwer von dauerhaftem Erfolg sein. Kennt jeder von sich selbst… Das mit den gut gemeinten Vorsätzen:
„Ich will einmal in der Woche zum Yoga gehen.“
„Ich will mit dem Laufen anfangen.“
„Ich will mich gesünder ernähren.“
„Ich will weniger rauchen.“

Klingt erst mal super. Ist die innere Motivation riesig, ist sie eine gute Basis, dass das Ziel erreicht wird. Kommt die Motivation aber nicht aus mir selbst, sondern mache ich es, weil meine Außenwelt mir suggeriert, wie gesund das für mich ist, währt die Lust meist nicht lang. Bekannt, oder?

Und genau der gleiche Mechanismus greift bei den Nachwuchsfußballern. Und dazu noch die Pubertät… Halleluja!

Da ist eh Sturm im Kopf und Dinge, die mühsam sind und dazu noch nerven, stehen auf der To-Do-Liste ganz weit unten. So entnervt mein Sohn davon ist, mehr als seine Mitspieler machen zu müssen, so entnervt bin ich davon ihn immer wieder auf dieses Thema zu stupsen. Denn mein Gedanke ist ja: „Warum kapiert der nicht, das ihm das gut tut…“

Ich lerne, dass es hilfreich ist in solchen Momenten mal die Perspektive zu verändern.

In dem Fall aus dem Blickwinkel meines Sohnes die Sache zu betrachten. Es lässt mich nämlich verstehen, womit ich es zu tun habe. Und kann teils besser handeln.

Mein Sohn ist der Typ, der die Notwendigkeit sieht, aber alleine den Hintern überhaupt nicht hoch kriegt. Denn er hat sich bewusst für einen Mannschaftssport entschieden, weil er ein Teamplayer ist und nicht alleine trainieren will.
Bedeutet: Er braucht einen Trainingspartner.

Als er zehn, elf Jahre ist, bin ich das noch. Motiviere abends nach dem Training in einem kleinen Wettstreit zu den nötigen Dehnübungen. Türrahmen, Treppenabsatz und Tisch sind unsere Trainingsgeräte.

Über die Jahre werden die Übungen spezieller und mittlerweile übernimmt meinen Part sein Athletiktrainer oder der jeweilige Spezial-Coach. Für unsere Beziehung ist diese Lösung viel entspannter.

Der Muskel #5